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Beschreibung
Wer ein Bild vom fjordartigen Königssee im Berchtesgadener Land sieht, der kann fast immer darauf auch das Wahrzeichen und meist-fotograftiereste Gebäude der Region erkennen: die Wallfahrtskirche St. Bartholomä. Sie ist nur mit dem Schiff erreichbar und liegt auf der Halbinsel Hirschau am Westufer des Königsees.
Könige liebten die Halbinsel
Durch ihre barocke Form samt rotem Kuppeldach und zwei unterschiedlichen Zwiebeltürmen gibt sie einen sehenswerten Fartupfer gegenüber dem blau-grünen Seewasser und der imposanten Watzmann-Ostwand ab. Das wussten schon die bayerischen Könige zu schätzen, die im 19. Jahrhundert St. Bartholomä zu ihrem Liebensaufenthaltsort machten. Direkt neben der Kirche steht zudem das ehemalige Jagdschloss, das heute als Gasthaus die Besucher mit Essen und Getränken versorgt.
Gottesdienste, Trauungen und Konzerte in der Kirche
Die Kirche ist während der Schifffahrtsbetriebes ganzjährig frei zugänglich und kostet keinen Eintritt. Allerdings muss man für die Beförderung mit dem Schiff etwas zahlen (siehe Preise). Im Gegensatz zum imposanten Äußeren ist die Inneneinrichtung der Wallfahrtskirche eher schlicht gehalten. Dort finden im Laufe des Jahres neben Gottesdiensten und Andachten auch zahlreiche Trauungen sowie Lesungen und Konzerte statt.
Sehr empfehlenswert ist beispielsweise die "Heilige Nacht" in der Vorweihnachtszeit, wenn in der Kirche die Weihnachtsgeschichte nach Ludwig Thomas zusammen mit Stubnmusi, Sängern und Weisenbläsern vorgetragen wird, ehe der Abend mit einem 3-Gänge-Menü im angrenzenden Bartholomä-Wirt endet. Im Winter kann man übrigens auch bei der Wildfütterung des Nationalparks Berchtesgaden zusehen, die auf der Halbinsel stattfindet.
Älteste Hochgebirgswallfahrt der Alpen
Natürlich gibt es auch zur Kirche St. Bartholomä jedes Jahr eine Wallfahrt. Diese findet immer am ersten Samstag nach dem Bartolomäus Tag am 24. August statt und wird als "Almer Wallfahrt" bezeichnet. Die Hochgebirgswallfahrt vom österreichischen Maria Alm über das Steinerne Meer gilt als älteste Hochgebirgswallfahrt der Welt.
Wanderung zur "Eiskapelle"
Von der Wallfahrtskirche aus kann man im übrigen auch wandern. Ein sehr beliebter Wanderweg ist die leichte Tour zur "Eiskapelle" am Fuße der Watzmann Ostwand (2 Stunden hin und zurück). Der Weg zur Eiskapelle ist großteils gut ausgebaut, lediglich am Ende ist beim Queren eines Geröllfeldes Trittsicherheit erforderlich. Bei der Eiskapelle handelt es sich um eine Eishöhle am Fuße des tiefst gelegenen, ganzjährigen Schneefelds der Deutschen Alpen. Achtung: Betreten sollte man die Eiskapelle auf keinen Fall, da sie ständig einsturzgefährdet ist!
Entstehung und Geschichte
Die ältesten Teile der Kirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Erst 1522 wurde sie dem Heiligen Bartholomäus, dem Schutzpatron der Almbauern, Sennern und Hirten geweiht. Im späten 17. Jahrhundert kamen dann unter anderem die markanten, barocken Türme hinzu. Mit dem Jagdschloss ist die Kirche seit dem 18. Jahrhundert baulich verbunden.
Wissenswertes
- St. Bartholomä am Königssee gehört zu den 15 bestbewerteten Ausflugszielen in Deutschland.
Anfahrt
Zur Wallfahrtkirche St. Bartholomä kommst du nur per Schiff oder über hoch-alpine Steige (nur für Wanderexperten). Die Schiffe starten an der Seelände in Schönau am Königssee und benötigen für die einfach Fahrt nach Bartholomä ca. 35 Minuten. Während die Schiffe im Sommer bereits ab 8 Uhr morgens fahren, starten sie im Laufe des restlichen Jahres erst etwas später.
Zum Königssee kommst du per Auto am einfachsten über die Autobahn A8 (München-Salzburg). Du nimmst die Ausfahrt Bad Reichenhall und fährst dann die B20 Richtung Berchtesgaden und weiter zum Königssee.
Auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist der See erreichbar. Dafür einfach mit dem ICE oder den Regionalzügen bis zum Bahnhof in Berchtesgaden fahren und von dort mit dem RVO-Bus weiter zum Königssee.