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Beschreibung

Hoch über Berchtesgaden thront das Kehlsteinhaus auf 1.834 Metern – ein Ort mit Panorama, außergewöhnlicher Architektur und historischer Tiefe. Die einstige NS-Repräsentationsstätte, heute Berggaststätte und Gedenkort, zählt zu den eindrucksvollsten Ausflugszielen Bayerns und verbindet Zeitgeschichte mit einem unvergesslichen Bergerlebnis.
Das Kehlsteinhaus, oft auch als "Eagle’s Nest“ bezeichnet, zählt zu den bekanntesten Ausflugszielen im Berchtesgadener Land. Es liegt auf einem Felssporn des Kehlsteins in 1.834 Metern Höhe und bietet einen einzigartigen Rundblick auf das Alpenpanorama – mit Sicht bis zum Watzmann, Untersberg und hinüber nach Salzburg. Neben der beeindruckenden Lage spielt auch die Geschichte eine große Rolle: Das Haus wurde 1938 erbaut und diente während der NS-Zeit als Repräsentationsort. Heute beherbergt es ein Bergrestaurant mit Sonnenterrasse und eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Obersalzbergs.
Die Anreise – bequem mit dem Bus oder zu Fuß
Erreichen lässt sich das Kehlsteinhaus auf zwei Arten: entweder mit dem E-Bus ab dem Parkplatz Obersalzberg oder zu Fuß über gut markierte Wanderwege. Die Kehlsteinbusse der RVO (Linie 849) fahren in der Sommersaison täglich und bringen Besucher über eine Hochgebirgsstraße zum Buswendeplatz unterhalb des Kehlsteinhauses. Von dort führt ein Tunnel durch den Berg direkt zum original erhaltenen Aufzug, der in wenigen Sekunden die letzten 124 Höhenmeter überwindet. Die Online-Reservierung für die Busfahrt ist empfehlenswert, vor allem in der Hochsaison.
Alternativ lässt sich das Kehlsteinhaus auch zu Fuß erreichen. Die beliebteste Route startet am Ofnerboden an der Roßfeld-Panoramastraße. Der Anstieg erfolgt auf einer gesperrten, asphaltierten Straße mit zahlreichen Kehren und dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. Etwas anspruchsvoller ist der Weg vom Parkplatz an der Dokumentation Obersalzberg (ca. 3 Stunden Gehzeit). Beide Varianten führen zur Buswendeplattform, von der man die letzten 15 bis 20 Minuten auf einem aussichtsreichen Serpentinenweg zum Kehlsteinhaus zurücklegt. Am Gipfel lädt der Kehlstein-Rundweg zu einem kurzen, aber eindrucksvollen Abstecher ein – mit Blick in die Felslandschaft des Hohen Göll.
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Ob mit Bus oder zu Fuß: Oben angekommen erwartet Besucher ein historisch bedeutsamer Ort mit eindrucksvoller Architektur, einer Sonnenterrasse mit Panoramablick und einem Restaurantbetrieb. Auf der Terrasse vermittelt eine kleine Ausstellung anhand von Fotos und Infotafeln die Geschichte des Hauses und des Obersalzbergs. Wer noch tiefer in die Geschichte einsteigen möchte, kann an einer englischsprachigen Tour teilnehmen – inklusive einer Fahr- und Bildungsreise über den Obersalzberg, Besuch der Dokumentation Obersalzberg und Zugang zum Bunkersystem.
Entstehung und Geschichte

Das Kehlsteinhaus wurde 1937/38 auf 1.834 Metern Höhe erbaut und war Teil des sogenannten "Führersperrgebiets“ am Obersalzberg, dem neben Berlin wichtigsten Machtzentrum der nationalsozialistischen Diktatur. Ursprünglich als repräsentatives Teehaus für diplomatische Empfänge geplant, spielte es im politischen Alltag des Regimes allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Adolf Hitler selbst besuchte das Haus nur wenige Male, während seine Entourage es häufiger für private Zusammenkünfte nutzte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Kehlsteinhaus zu einem bedeutenden Erinnerungsort. Seit den 1950er-Jahren wird es als Berggaststätte betrieben. Eine Ausstellung auf der Sonnenterrasse informiert heute anhand historischer Fotografien und Infotafeln über die Entstehung, Nutzung und den Wandel des Kehlsteinhauses – von seiner Rolle im Nationalsozialismus bis hin zur heutigen Bedeutung als Mahnmal und Ausflugsziel.
Anfahrt
Das Kehlsteinhaus liegt oberhalb von Berchtesgaden im Süden Bayerns, nahe der österreichischen Grenze. Die Anfahrt erfolgt über die A8 (München–Salzburg) und die B20 Richtung Berchtesgaden. Von dort führt die Salzbergstraße hinauf zum Parkplatz am Obersalzberg, wo ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden sind. Ab hier bringt die RVO-Buslinie 849 die Besucher über die spektakuläre Kehlsteinstraße hinauf zur Buswendeplatte – die Straße selbst ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, nimmt vom Bahnhof Berchtesgaden die Buslinie 838 bis zur Abfahrtsstelle der Kehlsteinbusse. Das Kehlsteinhaus ist teilweise barrierefrei: Rollstuhlgerechte Busse, ein geteerter Tunnel und barrierefreie Zugänge zu Restaurant und Terrasse erleichtern den Besuch. Eine Begleitperson wird empfohlen, da einige Bereiche, wie der große Kamin-Saal, nur eingeschränkt erreichbar sind.