Inhalt
Beschreibung
Das Schloss Fantaisie westlich von Bayreuth wurde von 1761 bis 1763 erbaut und beherbergt heute unter anderem das erste deutsche Gartenkunstmuseum. Ausstellungsstücke, Inszenierungen und Kurzfilme stellen die Geschichte der Gartenkunst lebendig dar. Besonders sehenswert im Schlösschen sind die originalgetreue Nachbildung des berühmten Intarsienkabinetts der Gebrüder Spindler und der stuckverzierte Weiße Saal.
Auch ein Spaziergang durch den Schlosspark, in dem sich Elementen aus den Stilphasen Rokoko, Empfindsamkeit sowie Romantik und Historismus vereinen lohnt sich.
Entstehung und Geschichte
Urprünge
Schon im Mittelalter gab es im fünf Kilometer westlich von Bayreuth liegenden Donndorf eine herrschaftliche Niederlassung. Ab dem 16. Jahrhundert hatten die Lüchauer Herren, die inmitten der herrlichen Landschaft ein einfach gehaltenes Renaissanceschloss erbauten, hier ihren Sitz. Nach dem Tod des letzten Lüchauer Herren 1757 ging der Besitz des Anwesens zurück an Marktgraf Friedrich von von Brandenburg-Bayreuth.
Neubau
Auf einem Plateau über einer steilen Felswand wurde 1761 im Auftrag des Marktgrafen mit dem Bau eines neuen Schlosses begonnen. Hier wollte er Eindrücke, die er bei einer Italienreise gewonnen hatte umsetzen. Da Friedrich jedoch im Jahre 1763 starb, erbte seine Tochter Friederike Sophie das Donndorfer Schloss, das sie in den folgenden Jahren zu ihrem Sommersitz ausbauen ließ. Besonders hervorzuheben ist das von den Brüdern Spindler geschaffene Intarsienkabinett, das als eines der Hauptwerke des Bayreuther Rokoko gilt.
Umbau
Im Jahre 1770 erhielt das Schloss seinen heutigen Namen: "Fantaisie". Die Nichte Friedrichs des Großen und verheiratete Herzogin von Baden-Württemberg hatte sich zu dieser Zeit vom Stuttgarter Hof losgemacht und verbrachte die Wintermonate im Alten Schloss in Bayreuth, die Sommermonate in Fantaisie. Nach ihrem Tod im Jahre 1780 war das Schloss allerdings dem Verfall preisgegeben.
Ab 1793 wurde Fantaisie dann von der vor den Kriegswirren im Rheingebiet geflohenen Herzogin Friederike Dorothee Sophie von Württemberg genutzt. Bei umfangreichen Umbauten ließ sie auch den Weißen Saal, einen bis heute erhaltenen eleganten und stuckverzierten Raum gestalten. Im Laufe der Zeit verfiel das Schlösschen allerdings zusehends.
Erst Herzog Alexander II. Von Württemberg, ein Enkel der Herzogin Dorothee Sophie verhalt Fantaisie zu neuem Glanz. Er ließ ab 1850 Teile des Schlosses um ein Stockwerk erweitern und die Fassade neu gestalten.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde in Fantaisie die "Reichsschule Donndorf-Bayreuth" untergebracht, später diente es als Sanatorium für die Aliierten.
Anfahrt
Schloss Fantaisie ist ca. 9 km von Bayreuth entfernt. Mit dem Auto erreicht man es in ca. 20 Minuten, zu Fuß in ca. 1,5 Stunden.
Mit dem Auto:
Man erreicht Schloss Fantaisie von Bayreuth aus kommend über die Bundesstraße B22 in Richtung Hollfeld nach Donnersdorf/Eckersdorf. Vor dem Schloss befinden sich Pkw-Parkplätze.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Ab Bayreuth Hauptbahnhof fahren die Busse 8231, 8433, 8446 und 8449 nach Donndorf (Haltestelle "Fantaisie"). Ab ZOH gelangt man mit dem Bus 325 "Hotel Fantaisie" dorthin.