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Beschreibung
Die Eremitage ist eine historische Parkanlage vor den Toren Bayreuths. Mit ihren vielen versteckten Winkeln, Wasserspielen und interessanten Bauelementen lockt sie zahlreiche Besucher an. Im Rahmen einer Führung kann man im Alten Schloss die prächtigen Räume aus Zeiten der Marktgräfin Wilhelmine besichtigen. Der Westflügel wird im Sommer für Kunstausstellungen, das alte Ruinentheater für Aufführungen genutzt.
Ein Highlight ist das jährlich in der Eremitage stattfindende Sommernachtsfest, das als eines der schönsten und romantischsten Sommerfeste überhaupt gilt.
Entstehung und Geschichte
Bereits 1616 kam das ehemalige Waldgelände nahe Bayreuth, auf dem die Eremitage sich befindet, in den Besitz der Marktgrafen. 50 Jahre später ließ Marktgraf Christian Ernst dort einen Tiergarten sowie ein "Grott- und Brunnenhaus" errichten.
Eremitenspiel
Das Waldgelände ist sehr abgelegen und wird von drei Seiten vom Roten Main umflossen. Desshalb wählte Marktgraf Georg Wilhelm es als Schauplatz seines Eremitenspieles, einer gespielten Einsiedelei, aus und veranlasste 1715 den Bau des Alten Schlosses. Dort und in einzelnen, tiefer im Wald liegenden Eremitenhäuschen ahmte der Marktgrafenhof das schlichte Leben eines Eremitenordens mit dem Marktgrafen als Superior nach. Statt erlesener Speißen gab es hier einfache, selbst zubereitete Gerichte aus irdenen Tellern, die mit Holzlöffeln gegessen wurden. Der an Luxus gewöhnte Hof trug während des Eremitenspieles Mönchskutten und nächtigte in kleinen, ungeschmückten Zellen.
Marktgräfin Wilhelmine
1735 machte sein Nachfolger Marktgraf Friedrich die gesamte Eremitage seiner Frau Wilhelmine zum Geschenk. Diese erweiterte die von Marktgraf Georg Wilhelm geschaffene, einzigartige Gartenanlage um zusätzliche, geometrische Gartenabschnitte mit Alleen und Wasseranlagen. Obwohl sich im Garten viele barocke Elemente finden kann man die Anlage aufgrund einer fehlenden Mittelachse und der selbstständigen Abschnitte nicht als klassischen Barockgarten bezeichnen.
Wilhelmine ließ außderdem das Alte Schloss, das sie fortan als Sommerresidenz nutzte, um einen Marktgrafen- und einen Marktgräfinnenflügel erweitern. Auch wurde mit dem Chinesischen Spiegelkabinett, wo sie später ihre Memoiren schrieb, dem japanischen Kabinett, der Inneren Grotte und der kostbaren Raumdekoration ein wahres Kleinod geschaffen.
Neues Schloss
Etwas später begann westlich des Alten Schlosses der Bau des Neuen Schlosses (nicht zu verwechseln mit dem Neuen Schloss im Zentrum Bayreuths), das auch oft als Sonnentempel bezeichnet wird.
In den Seitenflügeln befindet sich die Orangerie der Eremitage. Es folgten die obere und untere Grotte, das Ruinentheater und die Eremitage des Marktgrafen sowie weitere kleine Architekturkunstwerke.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Park dann zum Teil verlandschaftlicht und sogar landwirtschaftlich genutzt. Später wurden verlorengegangene Teil wieder restauriert.
Wissenswertes
- Eremitage Bayreuth gehört zu den 5 bestbewerteten Ausflugszielen in Deutschland.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Bayreuth erreicht man über die A 9 München-Berlin und die A 70 Bayreuth-Schweinfurt sowie über die Bundesstraßen B 2, B 22 und B 85. Die Eremitage liegt am östlichen Stadtrand.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Ab Bayreuth Hbf: Bus 303 bis Haltestelle "Ochsenhut"
Ab Zentrale Omnibus Haltestelle Bayreuth (ZOH):
Bus 302 bis Haltestelle "Eremitage"