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Beschreibung
Inmitten der Loferer und Leoganger Steinberge befindet sich die Lamprechtshöhle, eine der längsten und tiefsten Durchgangshöhlen der Welt. Mit einer Gesamtausdehnung von 56 Kilometern und einem Höhenunterschied von 1655 Metern zählt sie zu den größten Höhlensystemen Europas.
Schauhöhle für Touristen zugänglich
Im Schauhöhlenbereich erkundet man auf 392 Treppen rund 700 Meter der Anlage und überwindet dabei eine Höhendifferenz von 70 Metern. Bei der ca. 1,5-stündigen Höhlenführung erfahren große und kleine Gäste mehr über die Entstehung und den Aufbau der Höhle mit ihren zahlreichen Schächten und lauschen mystischen Sagen über das Naturdenkmal.
Da sich die Temperatur in der Lamprechtshöhle ganzjährig zwischen 5 und 7 Grad bewegt, solltest du bei einem Besuch warme Kleidung mitnehmen. Außerdem ist aufgrund der zahlreichen Steiganlagen festes Schuhwerk empfehlenswert.
Abenteuerlicher Weg zu den Tiefen der Naturhöhle
Eigentlich ist der größte Teil der Lamprechtshöhle nur für Forscher zugänglich. In Begleitung eines Höhlenführers kannst du aber nach Voranmeldung auch die unbeleuchteten und naturbelassenen Schächte erkunden. Die Tour führt entlang an Bächen und Kaskaden bis zum Schleierfall, ein aus fast 100 Meter Höhe herabstürzender Wasserfall. Abenteuerlich geht’s weiter, und zwar über den stillen Grünsee mittels Seilbahn und Floß. Den Abschluss der vier- bis siebenstündigen Tour bildet der Sandstrand am sogenannten Schlingersee.
Da einige Höhlenbereiche des Forscherteils im Sommer bei größeren Niederschlägen oder aufgrund der Schneeschmelze überflutet sind, wird diese Führung ausschließlich von Anfang November bis Ende Februar angeboten.
Regionale Schmankerl im Gasthaus
Nachdem du die Tiefen der Erde erkundet hast, kann du dich im Gasthaus Lamprechtshöhle stärken. Dort werden mit Produkten von heimischen Bauern oder aus eigener Erzeugung traditionelle Gerichte, wie beispielsweise Bladln, Kasknödel oder Erdäpfelnidei zubereitet.
Entstehung und Geschichte
Die ältesten Bereiche der Lamprechtshöhle werden auf ca. 12 Millionen Jahre geschätzt. Ihr Name beruht auf der Sage des Raubritters Lamprecht, der seine Beute in der Höhle versteckt haben soll. Einige Wagemutige machten sich auf die Suche nach dem bis heute verschollenen Schatz und bezahlten dafür in den dunklen Gängen des Höhlenlabyrinths mit ihrem Leben. 1702 beschloss die Fürstbischöfliche Landesregierung, dem Treiben ein Ende zu setzen und mauerte den Eingang zur Lamprechtshöhle zu. 198 Skelette zeugen heute noch von den erfolglosen Versuchen der Schatzsucher.
Die touristische Erschließung der Höhle begann 1899 unter Leitung der Alpenvereinssektion Passau. Die Schauhöhle wurde 1905 eröffnet, die ersten Besucher kamen aber nicht wegen des Naturdenkmals, sondern um die elektronische Beleuchtung zu bestaunen. Der erste Durchstieg der gesamten Anlage gelang Höhlenforschern im Jahr 1991.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Von Salzburg aus kommend erreichst du die Lamprechtshöhle über das „kleine deutsche Eck“ in etwa einer Stunde. Folge der A1 bis zur deutschen Grenze und fahre anschließend auf der B21 über Bad Reichenhall und Schneizlreuth zum österreichischen Grenzübergang. Weiter geht es auf der B178 bis Lofer, wo du im Kreisverkehr die dritte Ausfahrt Richtung Saalfelden nimmst und der Bundesstraße 311 ca. acht Kilometer folgst. Die Lamprechtshöhle befindet sich auf der rechten Seite. Einen großen Parkplatz gibt es direkt am Gasthaus neben dem Höhleneingang.
Mit dem Fahrrad:
Bist du auf dem Tauernradweg, der in Krimml beginnt und nach Passau führt, unterwegs, stellt ein Besuch der Lamprechtshöhle die optimale Pausenmöglichkeit dar. Wähle dafür die Radvariante über Saalfelden und durch das Salzburger Saalachtal.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Der Bus mit der Nummer 260 verkehrt von Salzburg bis zur Haltestelle St. Martin b. Lofer / Lamprechtshöhlen. Von dort sind es noch 70 Meter bis zum Höhleneingang. Die Dauer der Fahrt beträgt ca. eine Stunde.