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Beschreibung
Ein beliebtes Stück Geschichte kannst du im Böhmerwald an der 3-Länder-Grenze von Niederbayern, Oberösterreich und Tschechien entdecken: der Schwarzenbergische Schwemmkanal.
Die knapp 40 Kilometer lange Holschwemmanlage aus dem 18. Jahrhundert (2,5 Meter breit und 1 Meter tief) wurde bis ins 20. Jahrhundert genutzt und ist heute mit seinem Rad- und Wanderweg ein beliebtes Ausflugsziel in der Grenzregion. Dies war aber nicht immer möglich, da in der Zeit des Eisernen Vorhangs vor allem Teile auf tschechischer Seite nicht zugänglich waren. Erst seit 1990 ist der komplette Weg wieder zugänglich und zieht besonders bei den kulturellen Veranstaltungen im Sommer sowie beim sehenswerten Schauschwemmen viele Besucher an.
Die Strecke des Schwarzenbergischen Schwemmkanals führt von Haidmühle in Niederbayern über Teile des tschechischen Böhmerwaldes, darunter auch der Nationalpark Sumava, bis nach St. Oswald bei Haslach in Oberösterreich, wo er in die Große Mühl mündet.
Entstehung und Geschichte
Die Entstehung des Schwemmkanals geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals wuchs die Reichshauptstadt Wien sehr schnell und Brennholz wurde immer knapper. Da Holz im Böhmerwald zahlreich vorhanden war, wurde ein Plan entwickelt, um die Stämme nach Wien zu befördern. 1774 präsentierte der Forstingenieur Josef Rosenauer seinem Auftrraggeber, Fürst Schwarzenberg, die Idee die Wasserscheide zwischen Moldau und Donau zu schließen und einen Kanal zu errichten. Für damalige Zeit ein sehr kühnes Vorhaben. Der Kanal wurde mit dem Wassern von 27 Bächen sowie den Plöckensteiner See gespeist.
Nach der Umsetzung des Plans wurden während der "Goldenen Zeit der Schwemme" rund 8 Millionen Raummeter Holz gedriftet. 800 Arbeiter wurden in der Hochblüte für das Schwemmen des Holzes angestellt. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es still um den Schwemmkanal. Dies lag vor allem daran, da durch den Eisenen Vorhang waren die tschechischen Abschnitte nicht mehr öffentlich zugänglich waren. Erst nach der Wende 1989 wurde der Kanal mit österreichischen und tschechischer Hilfe als historisches Baudenkmal restauriert. Heute gibt es jedes Jahr auch ein breites Programm rund um den Kanal, dass sowohl kulturelle Veranstaltungen als auch ein Schauschwemmen beinhaltet. Dies soll auch die Verbundenheit der Bewohner in der Grenzregion darstellen.
Anfahrt
Anfahrt St. Oswald/Haslach mit dem Auto
- Westautobahn - Linz - B 127
- Über München - Landshut - A92 - Deggendorf - Passau A3 - Abfahrt Nord über Wegscheid
- Über Nürnberg - Regensburg A3 - Passau - Abfahrt Nord über Wegscheid
Zwischen 1. Mai und 26. Oktober wird jeden Freitag ein Radtransfer von St. Oswald nach Haidmühle angeboten. Anmeldung: 0043 / 7289 / 71585 (Fa. Wagner, St.Oswald/Haslach).