Wanderung Harzer Hexenstieg im Harz: Position auf der Karte

Wanderung Harzer Hexenstieg

Harzer Hexenstieg

Höhenprofil

Min: 183 m
Max: 1,130 m
Aufstieg: 3,129 m
Abstieg: 3,139 m
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Über den Autor
aktualisiert am 26 Apr 2019
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Allgemeines
Schwierigkeit
Mittel
Strecke: 94 km
Gehzeit:5 Tage
StartOsterode (Niedersachsen)
ZielThale (Sachsen-Anhalt)
Min: 183 m
Max: 1,130 m
Aufstieg: 3,129 m
Abstieg: 3,139 m

Beste Jahreszeit

Wegbeschaffenheit

Feldweg
Waldweg
Wanderpfad

Routenbeschreibung

Der Harzer Hexenstieg ist durchgängig mit einer fliegenden Hexe markiert.
© Harzer Tourismusverband / M. Gloger Der Harzer Hexenstieg ist durchgängig mit einer fliegenden Hexe markiert.

Der Harzer Hexen-Stieg verläuft von West nach Ost über das nördlichste deutsche Mittelgebirge mit dem sagenumwobenen Harzer Brocken. Er gilt als einer der schönsten Fernwanderwege Deutschlands und führt in ca. fünf Tagen von Osterode in Niedersachsen nach Thale in Sachsen-Anhalt. Dabei müssen über 90 Kilometer und tausend Höhenmeter bezwungen werden. Durch dichte Misch- und Nadelwälder, tiefe Schluchten und Täler, unberührte Moorlandschaften und blühende Bergwiesen geht es schließlich über den 1.141 Meter hohen Brocken im Nationalpark Harz.

Die grünen Hexen auf den Hinweisschildern am Wegrand sorgen immerzu dafür, dass keiner vom Pfad abkommt. Meist wird der Harzer-Hexen-Stieg in fünf (Tages-)Etappen unterteilt, wobei diese Einteilung natürlich auch individuell gestaltet werden kann. Die Wanderung ist durchaus auch für Kinder geeignet, da die Möglichkeit der Brockenumgehung besteht. Es gibt jedoch ein paar kurze Steilpassagen am Brockenaufstieg, am Abstieg nach Altenbrak und am Ende hinab nach Thale.

Erste Etappe: Osterode – Buntenbock (ca. 12 km, 3,5 Std.)

Bevor es losgeht, lohnt sich noch ein kurzer Bummel durch das malerische Fachwerkstädtchen Osterode. Die erste Etappe ist gekennzeichnet durch befestigte Feldwege, die langsam ansteigen. Den historischen Hundscher Weg durchzogen früher Esel-Karawanen, die Getreide in die Bergsiedlungen transportierten. Man kommt am „Eselsplatz“ vorbei, wo sich in der Köhlerhütte eine kurze Pause anbietet. Nach etwa zwei Stunden erreicht man den Marienblick, der eine schöne Aussicht ins Lerbachtat bietet. Anschließend wandert man auf breiten Waldwegen, vorbei am Bärenbrucher Teich, bis nach Buntenbock, einem beschaulichen Ortsteil von Clausthal-Zellerfeld.

Zweite Etappe: Buntenbock – Torfhaus (ca. 23 km, 6,5 Std.)

Ein Höhepunkt auf der zweiten Etappe des Hexenstiegs ist das Oberharzer Wasserregal, ein altes Dammgrabensystem aus unterirdischen Kanälen, das zur Energieerzeugung für den Bergbau genutzt wurde. Daran erinnern noch die Ein- und Austrittsstellen des Wassers, sogenannte Mundlöcher. Auch der „Sperberhaier Damm“ versorgte früher die Clausthaler Mienen mit Wasser und beeindruckt durch seinen imposanten Bau. Damm und Dammhaus zählen heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Nachdem man die Clausthaler Hochebene mit den vielen Teichen durchquert hat, gelangt man nach etwa 15 Kilometern in eine weitere Bergstadt, Altenau. Hinter dieser Ortschaft beginnt der Nationalpark Harz. Hier folgt man dem Weg entlang eines Dammgrabens durch den Wald. Mit sehr viel Glück kann man den König der Wälder des Harzes, einen Luchs erspähen. Nach einem kurzen Anstieg erreicht man die Siedlung Torfhaus, wo sich ein Besucherzentrum befindet. Neben einer Ausstellung informieren auch Ranger über die Wildnis des Nationalparks und bieten Führungen an.

Dritte Etappe: Torfhaus – Königshütte (ca. 23,5 km, 7 Std.)

Die Siedlung Torfhaus entstand schon im Jahr 1713, als damit begonnen wurde, das Torf der umliegenden Moore abzubauen. Auch Johann Wolfgang von Goethe machte sich 1777 von hier aus auf zu seiner ersten Brockenbesteigung. Seine Eindrücke inspirierten ihn mitunter später zur Walpurgisnachtszene im „Faust“. Der Weg auf den Brocken wurde daher nach ihm benannt.  

Auf Holzplatten durchquert man das Torfhausmoor und nähert sich dem Brocken, den mit 1.142 Metren höchsten Berg Norddeutschlands. Der „Goetheweg“ führt nun entlang des Abbegrabens, durch dichten Wald hinauf auf den Brocken. Man kommt an einem kleinen Wehr vorbei und über den Quitschenberg geht es zum Eckersprung, wo man das ehemalige Grenzgebiet zwischen DDR und BRD kreuzt. Nach einer Rastmöglichkeit in einer Schutzhütte, folgt man dem ehemaligen Grenzverlauf auf dem Kolonnenweg. Der Weg führt an Bahngleisen entlang, denn hier bahnt sich die Brockenbahn ihren Weg auf den Gipfel hinauf. Diese wird noch wie vor 100 Jahren mit Dampf betrieben.  

Auf dem Gipfel angekommen, erwartet die Wanderer eine traumhafte Rundumsicht auf den Harz und sein Vorland. Den legendären Brocken besuchen jährlich über eine Million Menschen, dementsprechend gibt es auf dem Gipfel auch eine touristische Infrastruktur. Hier befinden sich eine Herberge, ein Besucherzentrum mit Museum, mehrere Restaurants, sowie der Bahnhof der Brockenbahn und der Botanische Garten der Universität Halle/Göttingen. Einige Funkmasten aus DDR-Zeiten zeugen noch davon, dass hier der westliche Funkverkehr abgehört wurde. Etwas abseits auf dem Brocken-Plateau liegt die Wetterstation, die schon seit 100 Jahren die extremen Wetterbedingungen auf dem Brocken beobachtet.  

Im Brockenwirt können sich die Wanderer nach dem anstrengenden Aufstieg eine Stärkung holen. Der Berg ist oftmals von Nebel umhüllt, bei klaren Verhältnissen lohnt es sich jedoch, auf dem Panoramaweg einmal den Gipfel zu umrunden, nicht zuletzt führt dieser Weg auch vorbei an Hexenaltar und Teufelskanzel. An den beiden Granitklippen, so sagt man, treffen sich in der Walpurgisnacht die Brockenhexen. Die Sagen über diese Hexentreffen, auf ihrem „Blocksberg“ stammen aus der Zeit der Hexenverfolgungen, wo die Angeklagten der Teilnahme an geheimen Treffen v.a. in der Walpurgisnacht beschuldigt wurden. Dieser Volksglaube wurde später zusätzlich durch einige literarische Werke geschürt. Heute wird dort oben jedes Jahr die Walpurgisnacht gefeiert.  

Durch den Steinharz mit Schlungsklippe, Ahrensklint und Trudenstein geht es wieder hinab. Im dichten Wald steigt man zwischen den uralten Felsen ab und gelangt schließlich über Bergwiesen nach Schierke. Im Nationalparkhaus kann man eine kurze Rast einlegen. Der Weg führt vorbei an der kleinen Wohnsiedlung und Haltestelle der Brockenbahn „Drei Annen Hohe“. Weitere 1,5 Stunden geht es durch lichten Laub-und Mischwald, vorbei am Rastplatz Steinbachtal, nach Königshütte.

Vierte Etappe: Königshütte – Rübeland - Altenbrak (ca. 25 km, 7 Std.)

In Königshütte, wo die Kalte und Warme Bode zusammenfließen, passiert man die Überleitungssperre und folgt dem Weg wieder hinauf in den Wald bis nach Rübeland. Dort kann man Tropfsteinhöhlen besichtigen und bis heute wird hier noch Tagebau betrieben. Nun geht es entlang dem Flusslauf der Bode ohne viele Steigungen durch Auenwälder bis zur Talsperre Wendefurth. In direkter Nähe liegt die imposante Rappbode-Staumauer, die größte Trinkwasser-Talsperre in Deutschland mit zahlreichen Zuflüssen und Vorsperren. Folgt man weiter der Bode, erreicht man schließlich den beschaulichen Ort Altenbrak. Direkt am Fluss kann man hier eine gegrillte Forelle aus der dortigen Forellenzucht genießen.

Fünfte Etappe: Altenbrak – Thale (ca. 13 km, 4 Std.)

Die letzte Etappe auf dem Harzer Hexenstieg führt immer entlang der Bode, die sich durch die Bodetalschlucht, den „Grand Canyon“ des Harzes, schlängelt.

Zunächst führt der Weg vier Kilometer von Altenbrak nach Treseburg, wo das Naturschutzgebiet Bodetal beginnt. Langsam schließen sich die Talränder und werden zu einer tiefen Schlucht. Man wandert durch eine wildromantische Landschaft an den Steilwänden entlang, die von Buchen, Eiben und Fichten bewachsen sind. Die Bodetalschlucht gilt als tiefstes Felsental nördlich der Alpen, ihre Granitfelsen erreichen eine Höhe von bis zu 250 Metern. Bevor man das Ende der Schlucht erreicht, führt linker Hand ein kurzer Abstecher auf die Roßtrappe hinauf. Auf der gegenüberliegenden Seite hat man zudem die Möglichkeit den Hexentanzplatz zu besuchen. Die beiden mythischen Plätze bieten einen wunderschönen Ausblick in das Bodental.

Nach neun Kilometern entlang des Flusses wird die Landschaft schließlich flacher und es eröffnet sich ein Blick in das weitläufige Harzvorland. Schon bald erreicht man Thale, das Ziel des Harzer Hexenstiegs.

Für Kinder geeignet
Festes Schuhwerk notwendig
Übernachtungsmöglichkeit vorhanden
Einkehr vorhanden

Einkehr

Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten gibt es in Osterode, Buntenbock, Altenau, Torfhaus, Brocken, Drei Annen Hohe, Königshütte und Thale. Außerdem findet man in vielen dieser Orte gute Übernachtungsmöglichkeiten.

Wissenswertes

Mehr anzeigen
  • Mit 94 km gehört die Wanderung zu den 3 längsten Wanderungen in Niedersachsen.
  • Harzer Hexenstieg gehört zu den 3 bestbewerteten Wanderungen in Niedersachsen.
  • Mit einer Seehöhe zwischen 183 m und 1,130 m ist die Wanderung die höchstgelegene in Niedersachsen. Auf der Wanderung überwindest du 3129 steigende Höhenmeter. Das ist ganz schön viel. Du solltest einigermaßen fit sein, um diese Wanderung zu machen. Damit gehört die Wanderung zu den 15 Touren in Deutschland auf denen du die meisten Höhenmeter überwindest.
  • Die Wanderung ist familienfreundlich und kann mit Kindern problemlos bewältigt werden.
  • Bitte achte darauf, dass du festes Schuhwerk für diese Wanderung anziehst. Getränke und Essen bekommst du bei einer Einkehrmöglichkeit entlang der Wanderung.

Video

Harzer-Hexen-Stieg | 01:11

Highlights der Tour

Der Hexenstieg durchquert fast alle Landschaften des Harzes und birgt auf seinem Weg unzählige Highlights. Bei der Besteigung des sagenumwobenen 1.141 Meter hohen Brocken durchwandert man die einzigartige Flora und Fauna des Nationalpark Harz, der viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Der spektakuläre Ausblick vom Gipfel ist alle Mühen wert.

Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich das Oberharzer Wasserregal, die UNESCO-Weltkulturerbestätte, sowie die zahlreichen historischen Bergbaurelikte und Orte auf dem Weg.

Zweifellos zählt auch die spektakuläre Bodetalschlucht zu den Highlights am Ende dieser Tour.

Varianten

Variante zur dritten Etappe: Torfhaus – Rastplatz Steinbachtal - Königshütte (südliche Brockenumgehung ca. 32 km, 9,5 Std.)

Diese Variante, bei der der Brocken umgangen wird, ist in etwa zehn Kilometer länger als die Route über den Brocken, die Höhenunterschiede sind dafür deutlich geringer.

Die ersten Kilometer führt der Weg durch den Nationalpark bis man über Stege zur ältesten deutschen Talsperre gelangt, dem Oderteich. Es ist ein idealer Platz um im Schatten der Bäume und am kühlen Wasser nochmal Energie zu schöpfen.

Anschließend geht es am Rehberger Graben entlang über Wiesen und Felder in Richtung Sankt Andreasberg. Die freie Bergstadt liegt idyllisch auf einem Hochplateau und ist von blühenden Bergwiesen umgeben. Im Bergbaumuseum können Besucher die weltweit einzige noch erhaltene „Fahrkunst“ bestaunen. Von Sankt Andreasberg erreicht man in Kürze Braunlage, das touristische Zentrum des Oberharz. Bevor man das letzte Wegstück nach Königshütte antritt, das nochmal 3,5 Stunden beansprucht, lohnt ein Einkehrschwung oder Stadtbummel in Braunlage.

Durch die idyllische Harzlandschaft führt die letzte Strecke vorbei an Seen und kleinen Talsperren. Sie dienen als Hochwasserschutz- und Überleitungsbecken der Rappbode-Talsperre, die sich kurz vor Königshütte befindet.

Variante zur vierten Etappe: Königshütte – Hasselfelde - Altenbrak (ca. 20 km, 4 Std.)

Südlich von Königshütte verlässt man das Tal der Warmen Bode und gelangt zum Vorbecken der Rappbode-Talsperre. Von der Staumauer aus blickt man hinab auf die riesige Talsperre. Kurz danach passiert man eine weitere Talsperre, die Hassel-Vorsperre, und erreicht schließlich die Hochebene von Hasselfelde. Am Ortsrand von Hasselfelde liegt Pullman City, eine nachgebaute Westernstadt. Der Erlebnispark will den Besuchern das Leben und die Kultur des Wilden Westen näher bringen.

Hinter Hasselfelde beginnt der Köhlerpfad. In der Bergbauregion Harz spielte die Kohle, die zum verhütten der Erze diente, seit jeher eine wichtige Rolle. Auf diesem Weg gelangt man schon bald zum Stemberghaus, einem kleinen Familienbetrieb, in dem noch heute Holzkohle produziert wird. In direkter Nähe befindet sich das Köhlereimuseum, in dem die Besucher alles über die traditionelle Verkohlung des Holzes und die schwierigen Arbeitsbedingungen der Köhler erfahren.

Seine historischen Außen- und Innenanlagen sind einzigartig im Harz.

Durch einen lichten Wald führt der Weg schließlich hinab in das Bodetal nach Altenbrak.

Benötigte Ausrüstung

Der Jahreszeit entsprechende Wanderkleidung und festes Schuhwerk sind zu empfehlen. Außerdem sollte man ausreichend Verpflegung im Rucksack mit sich führen, da auf längeren Wegstücken bewirtschaftete Hütten fehlen. Zudem sollte man beachten, dass es auf dem Brocken sehr kalt und windig sein kann.

Anfahrt zum Startpunkt

Mit dem PKW

Wenn Du aus Süden über die A7 kommst, fährst Du in Northeim West ab und folgst der B241 nach Osterode.

Wenn Du aus Norden über die A7 kommst, nimmst Du die Ausfahrt Seesen/Harz-Osterode und fährst auf der Schnellstraße B243 nach Osterode.  

Mit dem Zug

Der Bahnhof Osterode-Mitte wird stündlich aus Richtung Nordhausen und Braunschweig angefahren.

Kontakt

Harzer Hexenstieg
Breite Straße 17
38899
Hasselfelde
Anfrage senden
%69%6e%66%6f%40%68%61%72%7a%69%6e%66%6f%2e%64%65
039459 71369
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