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Routenbeschreibung
Der Mittelteil des E5-Klassiker Oberstdorf - Meran
Tag 4 des E5 Fernwanderweg Klassikers von Oberstdorf nach Meran führt uns von Zams zur Braunschweiger Hütte. Je nachdem wo die gestrige Reise von der Memminger Hütte nach Zams ihr Ende genommen hat - entweder direkt in Zams oder auf der Zamser Skihütte - beginnt diese Etappe an der Talstation der Venetbahn oder nach einer gut 15-minütigen Wanderung an deren Mittelstation. Zum Zeitpunkt unserer Reise fuhr die Bahn halbstündlich ab 8:00 Uhr morgens. Der Aufstieg per pedes kann nicht empfohlen werden, da der Weg nur unterhalb der Bahn entlang führt.
Von der Venetbergstation nach Wenns
Oben auf der Bergstation angekommen, geht es erst mal ein gutes Stück fast eben dahin. Bei gutem Wetter kannst du eine wunderbare Aussicht genießen. Es stehen zwei Routen für den Weg zur Larcher Alm zur Verfügung, die je nach Wetter und konditioneller Verfassung gewählt werden sollte.
Die antrengendere und längere Route über den Gipfel des Venet bietet sagenhafte Ausblicke und ein traumhaftes Panorama. Im Süden sind sowohl die Ötztaler Alpen, als auch das Pitz- und Kaunertal zu bestaunen. Sogar die Wildspitze, mit 3768 Meter der höchste Berg in Tirol, ist bei guter Sicht erkennbar. Im Norden schließen sich die Lechtaler Alpen an das Panorama an, wobei hier die tags zuvor überquerte Seescharte erkennbar ist.
Über einen Grat geht es auf dieser Strecke weiter zum Gipfelkreuz des Wannejöchl auf 2497 Meter. Wer noch genügend Kondition für die Vormittagsetappe hat, geht weiter über das Gipfelkreuz des Kreuzjoch. Alle andern können links abbiegen Richtung Galflunalm und auf dem Panoramaweg weiter Richtung Larcher Alm wandern.
Der Venetberg-Panoramaweg
Dieser Panoramaweg ist gut eine Stunde kürzer als der Weg über den Venetberg und das Kreuzjoch und verläuft seitlich am Berg entlang. Bei schlechtem Wetter sollte unbedingt diese Route bevorzugt werden, da der Ausblick sowohl vom Kreuzjoch als auch vom Wannejöchl bei Nebel keinen Mehrwert bietet. Die eingesparte Stunde Gehzeit kann in einer der vielen Hütten kompensiert werden. Sowohl die Goglesalm, die Galflunalm (ehemals Krugerhütte) und die Larcher Alm werden auf dieser Route passiert. Der Südhang des Venetberges kann bei aufklarenden Verhältnissen auch für den ein oder anderen Panoramaschnappschuss herhalten und der Zirbenschnaps auf der Larcher Alm belohnt einen für das erste Drittel der heutigen Etappe.
Der Wirt in der Larcher Alm empfahl uns die Variante Alter Almweg für den Abstieg hinunter nach Wenns zu benutzen. Dieser Weg führt abwechselnd über Wiesen- und Waldstücke hinunter nach Wenns. Alternativ geht es über den längeren und bequemeren Radweg hinunter. Der alte Almweg kann direkt nach der Larcher Alm beschritten werden. Dazu der Beschilderung folgen und vom Radweg rechts in die Wiese abbiegen.
In Wenns angekommen suchen wir schnellstmöglich die Bushaltestelle, die sich unterhalb des Abstiegs befindet auf und fahren mit dem Bus nach Mittelberg. Alternativ kann auch mit dem Taxiunternehmen Pitztal Reisen gefahren werden, die eine Sonderfahrerlaubnis bis hin zur Gletscherstube besitzen, wobei du dir später 150 Höhenmeter und 30 Minuten Wanderzeit einsparen kann.
Von Mittelberg zur Gletscherstube per Bus
In Mittelberg angekommen beginnt der etwa dreistündige 1000 Höhenmeter Aufstieg rauf zur Braunschweiger Hütte.
Dieser beginnt zunächst auf einem breiten Fahrweg leicht bergab bis zur Gletscherstube. Hier können zum letzte Mal die Wasservorräte aufgefüllt und eine kleine Mahlzeit eingenommen werden, bis der schwierigste Teil dieser Etappe beginnt. Für alle, die die bisherige Tagestour schon mitgenommen hat, sollten ihre Rucksäcke mit der Materialseilbahn hoch zur Braunschweiger Hütte fahren lassen. Dieser Service kostet aber Geld und kann im Seilbahnhäuschen gleich hinter der Seilbahnstation mit Hilfe eines Kurbeltelefons angefordert werden.
Der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte
Für den Aufsteig gibt es gleich zu Beginn des Weges zwei Alternativen. Einerseits den Wasserfallweg, andererseits den Jägersteig, der jedoch viele ausgesetzte Stellen und teils mit Ketten gesichert ist. Keine Alternative für ungeübte Wanderer.
Der Wasserfallweg führt uns zunächst am Bach entlang direkt auf den beeindruckenden Wasserfall zu, bevor es durch gut gesicherte Wege an der Felswand hinauf geht. Immer weiter über teils geschotterte Wege, teils innerhalb der Felswand geht es bergauf mit dem Ziel der Braunschweiger Hütte. zwei Rastbänke bieten müden Wanderern die Möglichkeit einer kurzen Verschnaufpause. Durch die anstrengende Wanderung am Morgen und falls das Gepäck noch fest am Rücken befestigt ist, sollte jeder diese Gelegenheiten eines kurzen Zwischenstopps wahrnehmen. Die letzten 200 Höhenmeter geht es über Kehren hinauf zur Braunschweiger Hütte, die erst 2010 renoviert wurde. Diese Hütte ist der höchstgelegene Schlafplatz auf dem Fernwanderweg E5 und Start für die morgige Etappe von der Braunschweiger Hütte über Vent zur Martin-Busch-Hütte.
Einkehr
Auf dieser Etappe gibt uns unzählige Einkehrmöglichkeiten zur Rast. Auf der ersten Teiletappe von der Bergstation der Venetbahn Richtung Wenns reihen sich die Goglesalm, die Galflunalm und die Larcher Alm aneinander. Die Larcher Alm bietet kleine (leckere) Speisen, z.B. eine Backerbsensuppe und einen selbstgebrannten Zirbenschnaps, der für mich zu den Geheimtipps zählt.
Weiter im Dorf Wenns gibts es einige Gaststätten und Hotels, die zum Mitagessen genutzt werden können. Das selbe Bild ergibt sich in Mittelberg. Die letzte Rastmöglichkeit bietet die Gletscherstube nach gut einer halben Stunde Aufstieg zur Braunschweiger Hütte.
Wissenswertes
- Mit 56 km gehört die Wanderung zu den 10 längsten Wanderungen in Tirol.
- Auf der Wanderung überwindest du 3565 steigende Höhenmeter. Das ist ganz schön viel. Du solltest einigermaßen fit sein, um diese Wanderung zu machen. Damit gehört die Wanderung zu den 15 Touren in Österreich auf denen du die meisten Höhenmeter überwindest. Auf 2,747 m liegt der höchste Punkt der Wanderung.
- Bitte achte darauf, dass du festes Schuhwerk für diese Wanderung anziehst. Getränke und Essen bekommst du bei einer Einkehrmöglichkeit entlang der Wanderung.
Video
Highlights der Tour
Bei gutem Wetter sollte das Kreuzjoch, das Wannejöchl und das Gipfelkreuz des Venetberges mitgenommen werden. Die Ausblicke von diesen Punkten sollten ausreichend genossen werden, da am Ende der Tagesetappe ein dreistündiger Aufstieg bevorsteht.
Jedoch ist auch der Ausblick von der Braunschweiger Hütte auf den Pitztaler Gletscher ein Erlebnis und kann auf der Terrasse, der 2010 renovierten Hütte bestaunt werden.
Varianten
Diese Etappe bietet einige Möglichkeiten zur Verkürzung bzw. zur Verlängerung der Route.
Die erste Entscheidung fällt schon ganz zu Anfang, wo du dich an der Bergstation der Venetbahn entweder für den kürzeren Panoramaweg oder für den Weg über den Venetberg, das Wannejöchl und das Kreuzjoch entscheiden kannst. Der GPS-Track und die Zeitangabe oben beruht auf dem Panoramaweg, da das Wetter an unserem Tag nicht mehr als Nebel geboten hat.
Wer am Reisetag spät dran ist, kann sich in Wenns auch das Taxi des Unternehmens Pitztal Reisen gönnen, die einen schnell bis zur Gletscherstube bringen. Dabei sparst du dir einige Zeit, da das Taxi schneller als der Bus ist und die erste halbe Stunde von Mittelberg bis hin zur Gletscherstube eingespart wird.
Die letzte Entscheidung an diesem Tag besteht beim Aufstieg zur Braunschweiger Hütte. Entweder du benutzt den anspruchsvollen Jägersteig oder den Wasserfallweg, der, wie der Name schon sagt, direkt am Wasserfall vorbeiführt.
Benötigte Ausrüstung
Wie bei allen anderen Etappen des Fernwanderweges E5 sind Wanderstöcke, ausreichend Wasser und festes Schuhwerk mitzunehmen bzw. anzuziehen. Reichlich Verpflegung kannst Du dir eigentlich sparen, da sich zahlreiche Einkehrmöglichkeiten entlang des Weges befinden. Im TouriSpo-Magazin findest du auch eine Packliste für Mehrtageswandertouren, falls du das erste Mal eine solche planst.