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Beschreibung
Stolze 60 Meter erhebt sich der Leuchtturm von Eckmühl (Phare d’Eckmühl) an der Landspitze von Cornouaille über dem Meer, einer der gefährlichsten Stellen an der bretonischen Küste. Somit zählt er zu den höchsten Leuchttürmen Europas und auch zu den bekanntesten Wahrzeichen von Finistère.
Ein lohnender Aufstieg
Ganze 307 Stufen müssen die Besucher des Leuchtturms erklimmen, um oben anzugelangen. Doch der anstrengende Aufstieg über die Wendeltreppe wird mit einer herrlichen Panoramaaussicht belohnt. Vom Phare d’Eckmühl kannst du den Blick auf die Glénan-Inseln, die Insel Sein und natürlich die Küste und den Ozean genießen.
Rund um den Phare d’Eckmühl
Unten am Leuchtturm findest du ein kleines Meereszentrum mit Ausstellungen. In den zahlreichen Straßencafés kannst du das Treiben vor Ort verfolgen und dich mit Speisen und Getränken stärken. Um den Leuchtturm herum laden zudem herrliche Strände zum Baden ein. So sind der fünf Kilometer lange Sandstrand von Steïr und der Strand von La Joie bestens für einen Familienausflug geeignet. Der Pors-Carn, der wildeste dieser Strände, ist besonders bei Surfern sehr beliebt. Einen Besuch ist auch die kleine Kapelle am Meer, mit ihrem von zwei Türmchen flankierten Glockenturm, wert. Hier beteten Seeleute, die sich an die gefährliche Landspitze von Penmarc'h wagten, die Heilige Jungfrau an. Im Inneren kannst du zahlreiche Votivtafeln bestaunen.
Entstehung und Geschichte
An der gefährlichen Küste nahe des Dorfes Saint-Pierre im französischen Département Finistère warnten bereits vor dem Phare d’Eckmühl zwei Leuchttürme die Seefahrer: ein optischer Telegraf, der später „Vieille Tour“ genannt wurde, sowie der Tour de Penmarc’h, der 1835 in Betrieb ging. Im Jahr 1882 beschloss der französische Staat per Gesetz die Modernisierung der Leuchtsignale an der Küste und den Anschluss der wichtigsten Leuchttürme an die Elektrizität – darunter auch der Phare de Penmarc’h. Der 40 Meter hohe Turm hätte für das neue Beleuchtungskonzept auf eine Höhe von 60 Metern aufgestockt werden müssen, was sich aber als technisch unmöglich herausstellte. So entschieden die Verantwortlichen im Jahr 1890, einen neuen, 54,2 Meter hohen Leuchtturm zu errichten.
Unverhoffter Geldsegen
Ganz unerwartet erhielt das Projekt im Jahr 1982 finanzielle Unterstützung: Die Marquise Adélaïde-Louise d’Eckmühl de Blocqueville verstarb und bestimmte in ihrem Testament eine Summe von 300.000 Francs zur Errichtung eines Leuchtturms an der bretonischen Küste, mit dem sie ihrem Vater, den Maréchal Louis Nicolas Davout, Herzog von Auerstädt, Prinz von Eckmühl, ein Denkmal setzen wollte. Um den Wünschen der Stifterin gerecht zu werden, zog man den Pariser Architekten zum Leuchtturmbau hinzu, der die Dekoration des Turmes übernahm – eine Premiere in der modernen Geschichte der Leuchttürme.
Der Leuchtturm von Eckmühl
Letztendlich standen für den Bau des Leuchtturms, der rund 120 Meter östlich des Phare de Penmarc’h errichtet werden sollte, 600.000 Francs zur Verfügung. Im September des Jahres 1893 begannen die Bauarbeiten, die bis 1897 andauerten. Die Mauern des Phare d’Eckmühl sind vollständig aus Kersanton-Granit gebaut und die Fenster wurden aus geölter französischer Eiche gefertigt. Im Inneren wurden zudem Elemente aus Mahagoni, Opalin und Bronze verarbeitet. 2007 quittierten die letzten beiden Leuchtturmwärter ihren Dienst. Heute wird der Turm vollautomatisch betrieben.
Wissenswertes
- Mit €4 für den Tagespass ist das Ausflugsziel das günstigste in Frankreich.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Von Quimper sind es rund 35 Kilometer bis nach Saint-Pierre. Du folgst der D785 an Pont-l’Abbe vorbei über Plomeur und Penmarch direkt bis zum Leuchtturm.