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Beschreibung
Die Sé de Lisboa ist nicht nur die älteste Kirche Lissabons, sondern auch ein beeindruckendes Zeugnis von über 800 Jahren Geschichte. Die Kathedrale erhebt sich im Herzen des Alfama-Viertels und beeindruckt mit ihrer imposanten romanischen Fassade, die von zwei massiven Glockentürmen flankiert wird und einer Festung gleicht. Das Gebäude steht auf dem Platz einer ehemaligen arabischen Moschee und symbolisiert die christliche Rückeroberung Lissabons.
Architektur und künstlerische Schätze
Die Sé de Lisboa vereint verschiedene architektonische Stile aus unterschiedlichen Epochen. Das ursprüngliche romanische Langhaus wurde im Laufe der Jahrhunderte um gotische Elemente erweitert, später kamen barocke und neoklassische Komponenten hinzu. Im Inneren beeindrucken hohe Gewölbe, imposante Säulen und wunderbar gestaltete Kapellen mit bemalten Azulejos-Fliesen. Der gotische Kreuzgang, einmalig in Portugal, gilt als architektonisches Meisterwerk und beherbergt bedeutende archäologische Funde.
Die Reliquien und die Schatzkammer
Die wertvollsten Schätze befinden sich in der Schatzkammer: die Arche mit den sterblichen Überresten des heiligen Vinzenz, des Schutzpatrons von Lissabons. Der Legende nach bewachten zwei Krähen das Boot, das seine Reliquien nach Lissabon brachte – daher prangen zwei Krähen auf einem Boot im Wappen der Stadt. Auch das ursprüngliche Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert wird verehrt, in dem nach der Überlieferung der heilige Antonius getauft wurde. Die Patriarchen-Monstranz, eine der prächtigsten Monstranzen der Welt, zählt zu den bedeutendsten liturgischen Werken, die im 18. Jahrhundert in Portugal angefertigt wurden.
Entstehung und Geschichte
Die Sé de Lisboa wurde 1147 von Portugals erstem König Afonso Henriques gegründet, kurz nach der erfolgreichen Rückeroberung Lissabons von den Mauren. An der Stelle der heutigen Kathedrale stand zuvor eine arabische Moschee – der Neubau symbolisierte die christliche Herrschaft und diente zugleich der Befestigung der Stadt. Die Bauarbeiten erstreckten sich über mehrere Jahrzehnte bis ins 13. Jahrhundert. Der Grundriss folgte dem romanischen Stil mit kreuzförmiger Gestaltung und drei Schiffen.
Über die Jahrhunderte hinweg blieb die Sé de Lisboa Zeuge bedeutender historischer Ereignisse, überstand aber auch mehrfache Zerstörungen durch Erdbeben – besonders das verhängnisvolle Erdbeben von 1755 beschädigte das Bauwerk erheblich. Doch das Heiligtum blieb standhaft und wurde nach jeder Katastrophe sorgfältig restauriert. Dabei kamen über die Epochs hinweg gotische, barocke und neoklassische Elemente hinzu, die der Kathedrale ihre charakteristische Mischung geben. Seit 1716 ist Lissabon ein Patriarchat – die Erzbischöfe der Stadt tragen seitdem den Rang eines Patriarchen.
Anfahrt
Mit dem Auto
Öffentliche Parkplätze befinden sich etwa 200-400 Meter von der Kathedrale entfernt, unter anderem am Terreiro do Paço oder in den Straßen des Alfama-Viertels. In der unmittelbaren Umgebung sind Parkmöglichkeiten begrenzt.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Direkt vor der Sé de Lisboa liegt die Straßenbahn-Haltestelle "Sé". Diese ist erreichbar mit den Linien 28E und 12E. Von der Haltestelle Terreiro do Paço beträgt die Fußwegdistanz etwa 5-10 Minuten. Die Haltestelle Martim Moniz liegt etwa 10 Gehminuten entfernt.






