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Beschreibung
Im Süden des Landes, unweit der Stadt Akhalkalki, befindet sich eine der Hauptsehenswürdigkeiten Georgiens: die Höhlenstadt Wardsia. Ursprünglich als Grenzfestung erbaut, beherbergt sie heute einige Mönche und wird ansonsten als Museum genutzt.
In eine rund 500 Meter aus dem Tal aufragende Felswand wurde die Höhlenstadt eingeschlagen. In dem Fels wurden tiefe Höhlen angelegt, die durch Tunnel, Treppen, Terrassen und Galerien verbunden sind. Von Ursprünglich 3.000 Wohnungen mit je drei Räumen sind heute noch 750 Räume auf rund 900 Quadratmetern Fläche erhalten.
Mönche als Fremdenführer
Nach einem kurzen Aufstieg zum Eingang des Kulturdenkmals kann man einige der Höhlenwohnungen, sowie verschiedene andere Einrichtungen besuchen. Die noch in Wardsia lebenden Mönche dienen hier als Fremdenführer. Eine besondere Attraktion ist die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt. Mit ihrem prächtigen Säulenportal und einem großen Saal in Form eines Tonnengewölbes ist sie ein eindrucksvoller Anblick. Hier finden sich außerdem farbige Fresken, unter anderem mit Darstellungen König Georgi III und Königin Tamaras, die die Höhlenstadt errichten ließen. Für einen Besuch sollten in etwa zwei Stunden Zeit eingeplant werden.
In der Umgebung Wardsias gibt es außerdem noch weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Wanis Kwabebi, eine weitere Höhlensiedlung, die Burgruinen Chertwissi und Tmogwi oder die Tunnelanlage Lepisi sind auf jeden Fall einen Besuch wert.
Entstehung und Geschichte
Der Bau der Höhlenstadt Wardsia wurde im 12. Jahrhundert von dem georgischen König Giorgi III in Auftrag gegeben. Sie sollte als Grenzfestung gegen Türken und Perser dienen. Fertiggestellt wurde der Komplex unter der Herrschaft seiner Tochter, Königin Tamaras, die gegen Ende des Jahrhunderts dort ein Kloster gründete.
Die Höhlensiedlung umfasste 3.000 Wohnungen auf bis zu sieben Stockwerken. Sie bot Platz für 50.000 Menschen und beinhaltete auch eine Schatzkammer, eine Kirche, eine Bibliothek, Bäckereien, Ställe und Bäder. Der Komplex wurde über Keramikleitungen mit Wasser versorgt. Nach einem Erdbeben wurden weite Teile der Höhlenstadt zerstört, heute sind nur noch 750 Räume zugänglich.
Die Anlage wurde 1993 von Georgien für die Liste des UNESCO-Welterbes angemeldet.
Anfahrt
Die Höhlenstadt Wardsia liegt abseits der Hauptstraße ს 11 (Achalziche-Armenien). Folge einfach bei Chertwissi der Regionalstraße შ 58 ca. 25km in Richung Süden. Du gelangst so direkt zu der Höhlensiedlung.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Wardsia nur schwer zu erreichen. Da die Region über ein gut ausgeschildertes Netz an Wanderwegen verfügt, ist allerdings auch eine Anreise zu Fuß, beispielsweise von Chertwissi aus, möglich.