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Beschreibung
Sie ist die größte und – wie ihr Name schon verrät – schönste Insel der Bretagne. Die Belle-Ile-en-Mer liegt etwa 15 Kilometer von der Landspitze der Halbinsel Quiberon entfernt im Atlantik. Wild, maritim und ländlich geprägt, so lässt sich das Idyll im Süden der Bretagne wohl am besten beschreiben. Zerklüftete Felsen und schöne Strände prägen die Küste, während das Inselinnere mit seinem felsigen Hochland und wundervollen Tälern beeindruckt. Schon den Maler Claude Monet, der hier zahlreiche Kunstwerke gemalt hat, und die Schauspielerin Sarah Bernhard, die besonders vom wilden Kap „Pointe de Poulains“ begeistert war, hat die Insel mit ihrem einzigartigen Landschaftsmosaik in ihren Bann gezogen.
Die 20 mal neun Kilometer große Insel am Rande des Golfs von Biskaya profitiert von einem milden Klima und vielen Sonnenstunden. So kannst du die herrlichen weißen Sandstrände, die spektakulären Steilküsten und die farbenfrohen Häfen richtig genießen. Die rund 5.000 Einwohner der dünn besiedelten Insel leben vom nachhaltigen Tourismus, von der Landwirtschaft, der Fischerei sowie von Kunst und Kunsthandwerk.
Zwischen grünen Wiesen und steilen Klippen - eine Naturperle
Das einmalige Landschaftsbild der Belle-Ile steht unter Naturschutz. Auf der Insel findest du seltene Ökosysteme, wie Wander- und Graudünen, Küstenheiden, Heiden mit Cornwall-Heide, Salzrasen auf den Felsklippen und Vegetation in den Felsspalten. Besonders die vielen Pflanzen und Tierarten, die diese Landstriche bevölkern machen sie so reich und selten. Hier kannst du den seltenen Kielwegerich, Wilde Möhre, oder verschiedene geschützte Orchideenarten entdecken. Hinzu kommen gefährdete Tierarten, zu denen Nistvögel, Smaragdeidechsen oder Schmetterlinge zählen. Neben der wilden Natur kannst du auf Belle-Ile auch zauberhafte, angelegte Gärten anschauen. Der Jardin de la Boulaye und der Jardin Eden du voyageur beeindrucken mit ihrer vielfältigen Blütenpracht.
Badevergnügen auf der Belle-Ile
Rund 60 schöne und wilde Sandstrände laden auf der Belle-Ile zum Baden ein. Ob an den großen, feinen Sandstränden oder in kleinen, geschützten Buchten – überall kannst du das Meer und die Sonne in vollen Zügen genießen. Für Familien bietet sich besonders der weite Sandstrand Les Grands Sables an. Er wird, wie auch die Strände Donnant und Herlin, im Juli und August von der Wasserwacht beaufsichtigt. So können auch die Kleinsten ganz entspannt und sicher im seichten Wasser planschen. Ein weiterer schöner Badeplatz ist der herrliche Strand von Bordardoué. Die Küste der Belle-Ile lädt aber nicht nur zum Schwimmen und Sonnenbaden ein. Für Abwechslung sorgen zahlreiche Wassersportangebote. So kannst du zwischen Segeln, Surfen, Tauchen, Angeln, Stand Up Paddling sowie Kajak oder Motorboot fahren wählen.
Die Insel zu Fuß oder mit dem Rad erkunden
Die herrliche Küste kannst du auf dem rund 83 Kilometer langen Wanderweg erkunden, der rund um Belle-Ile führt. Für den gut gekennzeichneten Weg solltest du etwa vier bis fünf Tage einplanen. Du gehst durch hochgewachsene Farne, kleine Pinienwälder und kannst immer wieder wundervolle Panoramen genießen. Auch mit einem Fahrrad, das du ganz einfach und bequem auf der Insel mieten kannst, lässt sich die Landschaft bestens erkunden. Hierfür ist allerdings etwas Kondition gefragt, denn die Wege sind recht hügelig.
Unternehmungen und Sehenswertes auf der schönen Insel
Neben den vier Orten Le Palais, Sazuon, Locmaria und Bangor kannst du zahlreiche winzige Dörfer und natürlich die vielfältige Landschaft erkunden. Am besten mietest du dir bei deiner Ankunft auf der Insel einen fahrbaren Untersatz, damit du auch die kleinsten Ecken der Belle-Ile erforschen kannst. Die beiden Hafenstädtchen La Palais und Sauzon mit ihren bunten Häusern, schmalen Gassen, kleinen Läden und vielen Cafés laden zum Flanieren ein. Künstler und Handwerker bieten den Besuchern die Möglichkeit, ihnen in ihren Ateliers und Werkstätten über die Schulter zu schauen. In La Palais solltest du unbedingt die Vauban-Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert besichtigen. Vom Wehrgang eröffnet sich dir eine bezaubernde Aussicht über den Hafen. Fans von Sarah Bernhard können einen Blick in ihre Sommerresidenz nahe der Pointe des Poulains werfen, die seit 2007 für Besucher offen steht. Sehenswert ist auch die Kirche von Locmaria. In Le Palais und Locmaria finden täglich Märkte mit regionalen Spezialitäten statt, in anderen Orten kannst du den Wochenmarkt besuchen. Zu den schönsten Aussichtspunkten der Insel zählen der rot-weiß gestreifte Leuchtturm, die Felsen der Apothekergrotte, die Felsnadeln von Port-Coton und Port-Goulphar. Neben den zahlreichen Wasseraktivitäten kannst du auf Belle-Ile zudem Golfen, Tennis spielen, den Hochseilklettergarten erkunden, Reiten, ins Kino gehen oder Entspannen, zum Beispiel bei einer Meerwassertherapie.
Kulinarische Besonderheit: die Entenmuschel
Feinschmecker sollten auf der Belle-Ile unbedingt die Entenmuschel (pouce-pied) kosten. Das merkwürdige Schalentier, das nur in begrenzter Zahl gefischt werden darf und sich nur in bestimmten Gegenden der Atlantikküste findet, wird kalt zum Aperitif genossen. Aber auch mit anderen köstlichen, fangfrischen Fischen und Schalentieren kannst du auf der Insel deinen Gaumen verwöhnen.
Nützliche Infos für deinen Besuch
Die Hochsaison auf der Insel ist im Juli und August. Dann lockt auch der Atlantik mit angenehmen Badetemperaturen. In den Monaten davor und danach kannst du dagegen mehr die Idylle und Ruhe genießen. Allerdings musst du dich auf kühleres Wetter einstellen. Wer einen längeren Aufenthalt auf der Insel plant, dem stehen verschiedene Hotels, Pensionen und Campingplätze zur Auswahl. In der Hauptsaison ist es empfehlenswert, vorher zu reservieren.
Entstehung und Geschichte
Schon seit der Altsteinzeit ist die „schöne Insel“ von Menschen besiedelt. Während des Bronzezeitalters entstanden hier zahlreiche Hügelgräber, die du noch heute in einigen Heiden entdecken kannst. Befestigte Geländespornen zeugen hingegen von der Eisenzeit. Im fünften Jahrhundert nach Christus gelangten schließlich die Bretonen aus Großbritannien auf die Insel. Während des Mittelalters war Belle-Ile häufig Ziel von Piratenangriffen. So war die Bevölkerung gezwungen, erste Wehrsysteme einzurichten. Auch später war die Insel immer wieder Zielscheibe zahlreicher Angriffe und wurde sogar von fremden Marinen als Standort genutzt.
Im Jahr 1658 erwarb der Finanzminister Nicolas Fouquet auf Bestreben von Ludwig XIV. die Insel, die mittlerweile Markgrafschaft war. Wenige Jahre später wurde der König selbst Eigentümer der Insel. Er ließ sie befestigen und vertraute die Verwaltung den Etats de Bretagne an. Nach einer kurzen Besetzung der Belle-Ile durch die Engländer (1761 – 1763) wurde das Land unter allen Einwohnern aufgeteilt. Von der französischen Revolution bis Ende des 19. Jahrhunderts gelangte die Insel durch Landwirtschaft, Fischerei und Schiffsbau zu Reichtum. Die Wirtschaftsfelder kamen im Laufe des 20. Jahrhunderts jedoch allmählich zum Erliegen, weshalb heute der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle der Insel darstellt.
Anfahrt
Die Belle-Ile erreichst du am einfachsten mit der Fähre von Quiberon aus. Nach Quiberon gelangst du über die D768. Dein Auto kannst du auf den kostenpflichtigen Parkplätzen am Hafen abstellen. Die Überfahrt nach Le Palais (ganzjährig) oder Sauzon (nur in der Urlaubssaison) dauert knapp eine Stunde. Wer möchte, kann sein Fahrzeug auf der Autofähre nach Le Palais mitführen, die Überfahrt muss jedoch vorher angemeldet werden. Die Insel verfügt außerdem über einen kleinen Flughafen. Vor Ort kannst du dir ein Mofa, ein Auto oder ein Fahrrad leihen und damit die Belle-Ile erkunden.