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Beschreibung
Aus rotem Neckartaler Sandstein gebaut, thront das Heidelberger Schloss mit seinem barocken Schlossgarten heute als Ruine über der Stadt. Mit rund 1 Million Besucher im Jahr ist es eines der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Deutschland.
Das Schloss weist etliche verschiedene Baustile auf, da es über die Jahrhunderte von verschiedenen Herrschern immer wieder erweitert wurde. So findest du Elemente der Gotik, Renaissance, Spätrenaissance und Historismus in dem Gebäudekomplex. Seit dem frühen 19. Jahrhundert ist die Ruine zudem ein Synonym für Romantik. Um das Schloss und einzelne Innenräume zu erkunden, werden verschiedene Führungen angeboten. Manche davon sogar mit kostümierten Führern.
Einen Besuch wert ist der Fassbau im Keller. 1591 wurde dort ein 130.000-Liter-Fass errichtet und im Laufe der nächsten 200 Jahre zweimal erweitert auf insgesamt 220.000 Liter. Dieses Fass kannst du heute noch sehen. Einen tollen Blick auf die Altstadt von Heidelberg hast du vom Stückgarten, eine grüne Terrasse am Fuße des Dicken Turms. Dort befindet sich auch das Elisabethentor, das Kurfürst Friedrich V. 1615 als Liebesbeweis für seine Ehefrau erbauen ließ.
Im Untergeschoss des Heidelberger Schlosses findest du das Deutsche Apothekenmuseum. Dort wird die Geschichte der Pharmazie von der Antike bis zum 21. Jahrhundert erklärt. Der Eintritt ist im Schlossticket enthalten.
Entstehung und Geschichte
Bereits im 13. Jahrhundert richteten sich die Pfalzgrafen (später Kurfürsten) ihre erste Residenz über Heidelberg ein. Was zuerst eine Burg sein sollte, verwandelte sich 1556 in ein Schloss. Insgesamt war das Schloss Heidelberg 300 Jahre lang ein repräsentativer Stammsitz der Kurfürsten. Im 17. Jahrhundert wurde die große Gartenanlage, der Hortus Palatinus ("Pfälzer Garten"), durch Kurfürst Friedrich V. berühmt. Wegen den kunstvollen und terrassenförmig angelegten Beeten, den Labyrinthen, den Grotten sowie den Wasserspielen und Brunnen, wurde der Garten unter den Zeitgenossen als "achtes Weltwunder" bezeichnet. Als im Dreißigjährigen Krieg die Mauern von der französischen Armee gesprengt wurden und das Schloss durch Erbfolgekriege zerstört wurde, verloren die Kurfürsten ihr Interesse an der Ruine und zogen um nach Mannheim.
Mit der Zeit verfiel das Schloss immer mehr und brannte 1764 nach zwei Blitzeinschlägen aus. Um 1800 verewigten Reisende, Maler und Poeten das Denkmal in ihren Schriften und bezeichneten die Schlossruine als Inbegriff einer romantischen Ruine über dem Neckar. Der im Exil lebende Franzose Graf Charles de Graimberg brachte erstmals die Idee zur Erhaltung der Schlossruine auf. Daraufhin brach um 1900 der "Schlossstreit" aus, in dem Fachleute über den Wiederaufbau diskutierten. Doch die Vertreter des Denkmalschutzes setzten sich durch und beschlossen das Schloss als Ruine zu bewahren. Nur der prachtvolle Friedrichsbau mit Stuckdecken sowie Holz- und Sandsteinportalen wurden noch ergänzt und als Museum neu eingerichtet.
Anfahrt
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der Buslinie 33 kommst du bis zur Haltestelle an der Bergbahn. Mit dieser kommst du dann direkt zum Schloss. Die Fahrtkosten für die Bergbahn sind im Eintrittspreis enthalten.
Mit dem Auto
Fahre über die A656 in Richtung Heidelberg. Die A656 geht in die B37 über und folge dem Flussverlauf bis zur "Alten Brücke". Bei zweiter Gelegenheit biegst du in die Mönchgasse ab. Am Karlsplatz kannst du dein Auto in der Tiefgarage parken. Dann geht es mit der Bergbahn zum Schloss hinauf.