Inhalt
Beschreibung
Mitten im größten Abbaugebiet von Kalkstein in Europa liegt der Zeittunnel in Wülfrath. Der 160 Meter lange Tunnel innerhalb des Bochumer (Stein-)Bruchs beinhaltet 400 Millionen Jahre Erdgeschichte bis heute, die du mit allen Sinnen erleben kannst. Du erfährst hier Wissenswertes über das Devon-, Karbon-, Perm-, Jura-, Kreide- und Quartärzeitalter. Die in Zeitfenstern dargestellten Informationen verleihen der Tour innerhalb der dunklen Tunnelabschnitte eine besondere Atmosphäre.
Neben Fossilien von Dinosauriern und den ersten Menschen kannst du auch mehr über den Kalkabbau erfahren, der das Bergische Land bis heute prägt. Am Ende des Tunnels hast du einen Blick auf die 70 Meter hohen Felswände des Bochumer Bruchs. Daneben gibt es die zwei Aussichtsplattformen "Zeitsprung" und "Schrägaufzug", die sich in 50 Metern Höhe befinden. Durch die unterschiedlichen Darstellungsarten ist der Tunnel auch für Kinder hochinteressant. Diese können sich in einem besonderen Highlight austoben – einem Sandkasten, der Halbedelsteinsplitter beinhaltet.
Geöffnet ist die Sehenswürdigkeit nur von Mitte April bis Mitte Oktober. Im Tunnel hat es durchgängig eine Temperatur von ca. 16 Grad. Für den Besuch solltest du daher festes Schuhwerk und warme Kleidung einplanen. Neben den öffentlichen Führungen jeden 2. Sonntag werden auch Führungen für Kinder und Erwachsene nach Vereinbarung angeboten.
Entstehung und Geschichte
Wülfrath lag vor 400 Millionen Jahren, im Zeitalter des Devon, noch unter dem Meeresspiegel. Die Reste des Strandes und der Riffe können noch immer entdeckt werden. Heute liegt Wülfrath im größten Abbaugebiet von Kalkstein in Europa. Seit dem Mittelalter wurde hier Kalkstein abgebaut und als Düngemittel oder Baustoff verwendet.
Der Zeittunnel
Der Zeittunnel befindet sich innerhalb des Bochumer Bruchs, einem von zwei Steinbrüchen, in denen Kalkstein, der sogenannte Wülfrather Kalk, abgebaut wurde, aber mittlerweile stillgelegt worden sind. Der Bochumer Bruch selbst wurde 1890 von den Rheinischen Stahlwerken aus Duisburg gekauft und später vom Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation während des Zeitalters der Industrialisierung betrieben. Die Arbeit wurde dort 1958 eingestellt.
Der Steinbruch umfasst etwa 16 Hektar Fläche und eine bis zu 50 Meter hohe Felswand. Mittlerweile ist der Steinbruch Teil eines Landschaftsschutzgebietes und ein beliebter Ort für Kletterer. Der Tunnel, aus dem früher der Kalkstein mit Lokomotiven abtransportiert worden ist, ist heute der Zeittunnel.
Die Kalksteinbrüche heute
Heute können die mittlerweile stillgelegte Steinbrüche zu Fuß oder mit dem Rad besichtigt werden. Zu entdecken gibt es Industriegelände, große Wasserflächen und hohe Felswände. Neben einem interessanten Gelände für Kletterer haben in den Felswänden eine Vielzahl an Fledermäusen und Uhus Unterschlupf gefunden, die hier im Winter ihren Winterschlaf halten. Der Steinbruch Schlupkothen bietet mit einer großen Wasserfläche und hohen Felswände einen Lebensraum für viele gefährdete Tierarten. Daher steht er seit 1984 unter Naturschutz und darf von Menschen nicht betreten werden.
Anfahrt
Anreise mit dem Auto
Von der Autobahn (A535) kommend nimmst du die Abfahrt Wülfrath (B224) und fährst nach Wülfrath. Am ersten Kreisverkehr links abbiegend, erreichst du einen zweiten, der sich bereits in der Nähe des Zeittunnels befindet. Gegenüber befindet sich der Euroga-Parkplatz, von dem aus der Zeittunnel in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar ist. Solltest du direkt zum Tunnel fahren wollen, biegst du im Kreisverkehr rechts ab, die nächste kleine Straße wieder rechts an dem gelben "Zeittunnel-Schild". Die zweite Einfahrt führt dich zum Tunnel. Es gibt dort allerdings nur wenige Parkplätze.
Anreise mit der ÖPNV
Von Düsseldorf kommend kann der Zeittunnel mit der S28 bis Mettmann-Stadtwald und dem Bus 746 bis zur Haltestelle "Ellenbeek/Zeittunnel" erreicht werden. Kommst du aus Richtung Velbert, gilt ebenfalls der Bus 746. Aus Richtung Wuppertal musst du den Schnellbus SB 69 oder den Bus 601 bis zur Haltestelle "Ellenbeek/Zeittunnel" nehmen.
Anreise mit dem Fahrrad
Der Zeittunnel kann über den Panorama-Radweg "niederbergbahn" aus Haan und Velbert kommend erreicht werden.