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Beschreibung
Das Segantini Museum in St. Moritz mit seiner mächtigen Kuppel wurde vom Architekten Nicolaus Hartmann erbaut und im Jahre 1908 eröffnet. Es sollte eine Art Gedenkstätte für den berühmten Alpenmaler sein, der 1899 ein einer kleinen Berghütte auf dem Schafberg über Pontresina verstarb.
Das wie ein begehbares Denkmal für den Künstler wirkende Museum verschafft einen Einblick in das Leben und Schaffen von Giovanni Segantini. Dieser gilt neben van Gogh, Munch, Cezanne oder Gauguin als einer der Wegbereiter der Moderne. Viele seiner Werke zeigen Menschen in harmonischem Einklang mit der ursprünglichen Engadiner Natur, weswegen er auch oft als Erneuerer der Alpenmalerei bezeichnet wird.
Die Architektur des Gebäudes richtet sich nach den Plänen für einen Pavillion, den Segantini für die Pariser Weltausstellung 1900 entworfen hatte. Dort sollte sein Engadinpanorama (heute Alpentriptychon) der Welt präsentiert werden.
Ausstellungsstücke
Neben Fotos des Malers und seiner Familie kann man fast 50 Werke aus verschiedenen Schaffensphasen Segantinis sehen. Besonders beliebt sind die Ölgemälde Ave Maria bei der Überfahrt, Bündnerin am Brunnen, Frühmesse und Mittag in den Alpen. Auch sehr beeindruckend sind auch die mit Conté-Stift und schwarze Kreide detailreich gestalteten Zeichnungen, die oft den Alltag auf dem Schafberg zum Thema haben (Rückkehr zum Schafstall, Schafherde im Sturm).
Alpentriptychon
Highlight der Ausstellung im Segantini Museum ist das im Kuppelsaal ausgestellte Alpentriptychon bestehend aus den Gemälden La vita – la natura – la morte (Werden – Sein – Vergehen). Das Ölgemälde La vita entstand von von 1896 – 1899 und zeigt die Aussicht von Soglio auf die Scioragruppe und den Bondascagletscher am frühen Abend. Im Vordergrund sind einige einheimische Frauen mit ihren Kinder sowie ein Hirte bei der Arbeit zu sehen. An La natura arbeitete Segantini von 1897 bis 1899. Hier ist ein Bauernpaar dargestellt, das nach Sonnenuntergang und einem langen Arbeitstag sein Vieh nach Hause treibt. Das Bild zeigt auch die Aussicht vom Schafberg, auf dem der Maler starb, über die umliegenden Berggipfel. Das letzte Bild des Triptychons, La morte, entstand von 1896 bis 1899 und zeigt den scheinbaren Tod aller Dinge. Vor einer verschneiten Berglandschaft beim Malojapass wird bei Sonnenaufgang eine Leiche aus einem Haus getragen. Die eigenlich auf sieben Teile ausgelegte Alpensymphonie blieb aufgrund von Segantinis frühem Tod 1899 im Alter von nur 41 unvollendet und wurde so zum berühmten Alpentriptychon.
Andere Künstler
Auch Werke anderer Künstler kann man im Segantini Museum sehen. Darunter sind zwei des Malers Giovanni Giacometti. Dieser malte seinen toten Freund Segantini noch auf dessen Sterbebett. Auch eine Segantini-Büste von Paolo Trubetzkoy und ein Mamordenkmal von Leonardo Bistolfi sind ausgestellt.
Wissenswertes
- Segantini Museum in St. Moritz gehört zu den 5 bestbewerteten Ausflugszielen in Graubünden.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Vom Dorfzentrum in St. Moritz aus ist das Museum ca. 10 Gehminuten entfernt. Parken kann man entweder entlang der zum Segantini Museum führenden Via Somplaz (gebührenpflichtige Parkplätze) oder in einem der Parkhäuser im Zentrum.
Mit dem Zug gelangt man von Zürich über Chur nach St. Moritz. Von Chur aus reist man mit der Rätischen Bahn.