Inhalt
Beschreibung
In Eichenau, 25 Kilometer westlich von München, dreht sich alles um die Mentha piperita, besser bekannt als Pfefferminze. Der Minz-Anbau war früher ein wichtiger Wirtschaftszweig in Eichenau. Damit dieser nicht in Vergessenheit gerät, will das Pfefferminzmuseum die große Bedeutung der Heilpflanze für die Region in Erinnerung rufen. Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung den Themen Anbau, Ernte und Trocknung der Pfefferminze.
Das Museum legt großen Wert auf Interaktivität. Die Maschinen und Werkzeuge dürfen angefasst werden und die Besucher können Tee aus original Eichenauer Minze probieren sowie an getrockneten Pfefferminzblättern reiben und riechen, um deren ätherische Öle zu entfalten. Ein Erlebnis für alle Sinne. Wem die Informationen in der Ausstellung nicht ausreichen, der kann am Multimedia-Terminal durch weitere Texte, Fotos und Videos stöbern. Besonders unterhaltsam ist das Spiel, bei dem man selbst in die Rolle eines „Teebauers“ schlüpft.
Neben der Pfefferminz-Ausstellung finden die Besucher hier außerdem wechselnde Sonderausstellungen zur Ortsgeschichte. Dabei stehen zum Beispiel die Schulen in Eichenau oder die Freiwillige Feuerwehr im Fokus. Auch für diese Ausstellung steht ein Multimedia-Terminal mit zusätzlichen Informationen zur Verfügung.
Entstehung und Geschichte
Die Pfefferminze hat für den Ort Eichenau eine besondere Bedeutung. Im Jahr 1918 brachte sie der Beamte Adolf Pfaffinger in die kleine Siedlung und schon wenige Jahre später hatte sich der Minz-Anbau dort zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die hohe Qualität der „Eichenauer Ware“ brachte ihr einen Spitzenplatz auf dem deutschen Drogen- und Gewürzmarkt, bei Apotheken und der pharmazeutischen Industrie ein. Mit einer Anbaufläche von 400.000 Quadratmetern erreichte der Pfefferminzanbau in Eichenau 1939 seinen Höhepunkt. Ab Mitte der 50er Jahre ging der Anbau aufgrund der Öffnung des Marktes für ausländische Waren immer weiter zurück. Heute wird die Pfefferminze in Eichenau ausschließlich für das Museum angebaut.
Eine private Initative rief das Museum 1986 ins Leben. Seit 1992 wird es vom Förderverein Pfefferminzmuseum Eichenau e. V. ehrenamtlich betreut. Es ist weltweit das einzige Pfefferminzmuseum. Der Förderverein kümmert sich außerdem um die letzten 500 m², auf denen die „mentha piperita Mitcham“ noch angebaut wird.
Anfahrt
Mit dem Auto
Von München aus fährt man über die A96 bis zum Dreieck München Süd-West. Dort den rechten Fahrstreifen auf die A99 Richtung Nürnberg/Stuttgart/München-West/Fürstenfeldbruck folgen. Dann auf der A99 bleiben bis zur Ausfahrt Germering-Nord und auf die B2 Richtung Fürstenfeldbruck/Puchheim/Eichenau fahren. Hinter Puchheim geht es rechts auf die Roggensteiner Allee nach Eichenau. Nach 1,8 km biegt man rechts in die Parkstraße ein. Das Museum befindet sich in der ehemaligen Gemeindebibliothek von Eichenau.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Mit der S-Bahn S4 fährt man bis zur Haltestelle Eichenau. Von dort sind es zu Fuß ca. 1,8 km. Einfach über die Bahnhofstraße und Hauptstraße gehen und dann rechts in die Parkstraße abbiegen. Alternativ kann man den Bus 841 Richtung Eichenau Gewerbegebiet nehmen und bis zur Friedenskirche fahren.