Inhalt
Beschreibung
Neben einer Dauerausstellung zu Friedrich Nitzsches Leben und Schaffen beherbergt das Museum auch Wanderausstellungen zeitgenössischer Kunst und dient als Begegnungsstätte für Künstler, Schriftsteller und Philosophiebegeisterte. Während der Saison können dort auch einfach eingerichtete Doppelzimmer gemietet werden.
Dauerausstellung
In drei Räumen des Hauses sind neben der originalen Totenmaske des Philosophen Fotosammlungen, Briefe und Handschriften sowie selbst herausgegebenen Werke und seltene Widmungsexemplare ausgestellt. Auch einige Büste, wie z.B. die von Max Kruse oder Willy de Boe und eine Dokumentation über die in Bezug zu seiner Schwester stehenden Nietzsche-Fälschungen kann man dort sehen.
Sehr interessant ist auch die Basler Stube, in der die Besucher dank Originalmobiliar und Dokumenten mehr über Nietzsches Professoren-Zeit in Basel von 1869 bis 1879 erfahren können. In zwei weiteren Ausstellungsräumen kann man außerdem die Bibliotheken des Nietzsche-Forschers Oscar Levy sowie des Antiquars und Sammlers Alby Rosethal besichtigen.
Wechselausstellungen
Seit den 80er Jahren finden im Nietzsche-Haus Wechselausstellungen mit regionalem Bezug oder Bezug zu Friedrich Nietzsche selbst statt.
Im Sommer 2014 beherbergt das Nietzsche-Haus die Sonderausstellungen „Hermann Hesse und das Oberengadin“ sowie „Friedrich Nietzsche und Louise Röder-Wiederhold: Eine Freundschaft im Spiegel neu entdeckter Briefe“.
Entstehung und Geschichte
Zum ersten Mal nach Sils kam Friedrich Nietzsche im Juli 1881. Auf der Suche nach Ruhe und Konzentration sowie einem milden Klima, das seine Migräneanfälle lindern sollte, mietete er sich ein Zimmer im Haus der Familie Durisch.
Schaffen in Sils
In den Jahren von 1883 bis 1888 verbrachte er dort jeden Sommer und arbeitete an zahlreichen seiner berühmtesten Werke. Bei einer Wanderung am Silvaplanersee bei Surlej entstand die Grundidee von der ewigen Wiederkehr des Gleichen, die zentral in seinem Werk Also sprach Zarathustra ist. Auch Zur Genealogie der Moral, Jenseits von Gut und Böse, Götzendämmerung und Der Antichrist entstanden zum großen Teil inmitten der Engadiner Berglandschaft, die ihm nach eigener Aussage „ blutsverwandt“ war. Er schwärmte von der klaren Luft und empfand die Gegend rund um Sils-Maria als feierlich, mild und geheimnisvoll.
1960 wurde das sich bis dahin in Privatbesitz befindende Gebäude von der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils-Maria erworben und in ein Museum umgebaut.
Wissenswertes
- Mit CHF10 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 15 günstigsten in der Schweiz.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Von St. Moritz aus ist Sils-Maria ca. 10km entfernt. Über die Via Somplatz geht es auf der Via Maistra/Route 27 bis nach Silvaplana. Von hier aus dann auf er Route 3 weiter bis nach Sils-Maria fahren. Beim Kreisverkehrt die dritte Ausfahrt auf die Traunter Ovas nehmen und dieser folgen. Die Straße geht dann in die Chesa Fe d'Acla über, an deren Ende sich das Nietzsche-Haus befindet.