Inhalt
Beschreibung
Tod, Sterben, Trauer und Gedenken sind nicht unbedingt die ersten Assoziationen, die man hat, wenn man an ein Museum denkt. Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel behandelt aber genau diese Themen. Der Name des Museums leitet sich von dem lateinischen Wort sepulcrum ab, was Grabmal bedeutet.
Dauerausstellung und Sonderausstellungen
Geographisch konzentriert sich die Sammlung des Museums auf den mitteleuropäischen Raum – zeitlich steht die Epoche zwischen ausgehendem Mittelalter und der Gegenwart im Mittelpunkt. In einer Dauerausstellung erfährt der Besucher spannende Dinge über die kulturgeschichtliche Entwicklung im Umgang des Menschen mit dem Sterben, der Bestattung, dem Trauern und dem Erinnern. Es werden neben Ausstellungsstücken der `Hochkultur´ auch Exponate der Alltagskultur gezeigt. Historisches steht den Werken zeitgenössischer Künster und Künstlerinnen gegenüber.
Ergänzt wird die Dauerausstellung durch Sonderausstellungen, die sich mit themenbezogenen Aspekten wie beispielsweise Vanitas-Stillleben, Haarbildern, Perlkränzen, Särgen, Trauerschmuck, Totenmasken und vielem mehr auseinandersetzen.
Kulturelle Bildungsarbeit und Veranstaltungsprogramm
Zu den Hauptaufgaben des Museums gehört die Vermittlung und Auseinandersetzung mit verschiedenen Fragestellungen zur Sepulkralkultur. Hierfür organisiert das Museumsteam neben den Ausstellungen auch ein breites Führungs- und Bildungsangebot. Ein Veranstaltungsprogramm ergänzt die Bildungsarbeit. Es können Vorträge, Tagungen, Konzerte, Lesungen und Workshops besucht werden. Im Mittelpunkt des Bildungsangebots stehen Kinder und Jugendliche, für die ein umfangreiches Bildungsprogramm erarbeitet wurde. Es wurden verschiedene Programme entwickelt, die alltagsbezogenen Fragestellungen zu den Themen Sterben, Bestatten, Trauern und Gedenken nachgehen. Für Lehrer und Erzieher gibt es spezielle Fortbildungen zu Ausstellungsthemen und auch Pädagogische Tage oder Lehrerfortbildungsmaßnahmen mit eigenem Schwerpunkt sind buchbar. Das `hands on´-Projekt – eine Mitmachausstellung für Vorschul- und Grundschulkinder zwischen 5 und 12 Jahren – soll die Kids auf spielerische Weise an die Themen Tod, Trauer und Gedenken heranführen.
Grafische Sammlung, Bibliothek und Musik- und Fotoarchiv
Die umfangreiche grafische Sammlung des Museums besteht aus Werken vom 15. Jahrhundert bis heute. Sie haben einerseits eine große künstlerische Bedeutung und dienen andererseits als wichtiges kulturhistorisches Quellenmaterial. Neben der grafischen Sammlung macht das Museum in seiner integrierten Bibliothek dem Besucher Monografien, Kataloge und Sonderdrucke zugänglich. Im Musik- und Fotoarchiv hat man Zugang zu Noten, Cds, Dias und Fotografien. Über WEB-OPAC sind die Bestände der Bibliothek und des Archivs online recherchierbar.
Entstehung und Geschichte
Eröffnet wurde das Museum im Jahr 1992 und ist aus der jahrzehntelangen Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. heraus entstanden. Diese Arbeitsgemeinschaft übernimmt auch heute noch die Trägerschaft des außergewöhnlichen Museums. Sie wurde bereits 1951 gegründet und hat sich seitdem zum Ziel gesetzt im deutschsprachigen Raum Aufklärungsarbeit im Umgang mit dem Sterben, dem Tod, und der Trauer zu leisten. Auf Basis der wissenschaftlichen Erforschung der Vergangenheit und Gegenwart versucht sie der Gesellschaft Informationen zu diesen Themen zugänglich zu machen. Gebaut wurde das Museum aus öffentlichen Mitteln. Auch die laufenden Kosten werden überwiegend aus öffentlichen Mitteln des Bundes, des Landes, der Stadt und der Kirchen getragen.
Wissenswertes
- Mit €8 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 10 günstigsten in Hessen.
Anfahrt
Mit dem Auto
Aus Hannover kommend reist du über die A7 nach Süden an, von Frankfurt aus Richtung Norden. Am Autobahnkreuz Kassel-Mitte wechselst du auf die A49 und verlässt diese an der Ausfahrt Kassel-Auestadion. Du folgst der Bs (Frankfurter Straße) bis du links in die Friedrichstraße abbiegst. Die nächste Abzweigung links (Obere Karlsstraße) und die nächste wieder links (Weinbergstraße). Dieser folgst du, bis du das Museum erreichst.
Von Dortmund aus (Westen) kommst du über die A44 und wechselst am Kreuz Kassel-West auf die A49 Richtung Kassel-Zentrum. Du verlässt diese an der Ausfahrt Kassel-Austadion. Ab hier wie oben.
Öffentliche Verkehrsmittel
Vom Fernbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe erreichst du das Museum mit den Straßenbahnlinien 1 und 3. Du fährst zuerst stadteinwärts bis zur Haltestelle Weigelstraße (etwa 10 Minuten) und nimmst ab da den Fußweg über die Amalienstraße, biegst links in die Humboldtstraße ein und dann rechts in die Weinbergstraße (etwa 8 Minuten)