Inhalt
Beschreibung
Das Deutsche Phonomuseum St. Georgen bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der mechanischen Tonaufzeichnung. Von Edisons Phonograph aus dem Jahr 1877 bis hin zu den High-Tech-Plattenspielern der 1980er Jahre wird die Entwicklung der Phonotechnik anschaulich dargestellt. Neben historischen Grammophonen und Plattenspielern nimmt die heimische Phono-Industrie, insbesondere DUAL und PE, breiten Raum ein. Eine Extraschau widmet sich mechanischen Musikinstrumenten als frühen Vorläufern der Tonwiedergabe. Zahlreiche Exponate, darunter Plattenwechsler, Musikboxen und seltene Tonträger, machen die Ausstellung zu einem Erlebnis für Technik- und Musikliebhaber.
Die Uhrmacherei hat in St. Georgen eine lange Tradition, die bis ins frühe 18. Jahrhundert zurückreicht. Aus kleinen Heimuhrmacherbetrieben entwickelte sich ein bedeutender Wirtschaftszweig, der zahlreiche Handwerksberufe hervorbrachte. Die Uhrenausstellung im Deutschen Phonomuseum veranschaulicht diesen Wandel von der Holzräderuhr bis zur modernen Feinmechanik und Elektronik. Besonders eindrucksvoll sind eine seltene Holzräderuhr von 1730 und das weltweit erste Quarzuhr-Modul von 1971. Zahlreiche Exponate dokumentieren die Entwicklung der Uhrenindustrie und ihren Einfluss auf die Region. So entsteht ein lebendiges Bild der Schwarzwälder Uhrmachergeschichte.
Entstehung und Geschichte
Die Tradition der Uhrmacherei im Schwarzwald reicht weit zurück, doch mit der Industrialisierung begann eine neue Ära. Die Familie Steidinger aus St. Georgen spielte dabei eine entscheidende Rolle, indem sie nicht nur Uhrenbestandteile, sondern auch innovative Werkzeuge entwickelte. Besonders die Erfindung des „Spindelbohrers“ machte ihren Namen in der Branche bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten die Brüder Josef und Christian Steidinger eine gemeinsame Feinmechanik-Firma, doch Meinungsverschiedenheiten führten zur Trennung. So entstanden zwei Betriebe, die als „Vorderer“ und „Hinterer Steidinger“ bekannt wurden – beide prägend für die Feinmechanik- und Phonoindustrie der Region.
Das Deutsche Phonomuseum in St. Georgen ist eine Hommage an die Blütezeit der Phonoindustrie. Entstanden aus den privaten Sammlungen zweier leidenschaftlicher Sammler, präsentiert es eine beeindruckende Sammlung historischer Phonogeräte. Seit seiner Eröffnung 1972 dokumentiert es die Entwicklung der Klangtechnik und den einst florierenden Wirtschaftssektor der Region. Nach mehreren Umzügen und Erweiterungen bietet das Museum heute eine umfassende Ausstellung, die Vergangenheit und Technikgeschichte lebendig werden lässt.
Anfahrt
Mit dem Auto
In unmittelbarer Umgebung befinden sich einige wenige Parkmöglichkeiten auf kleinen Parkplätzen oder in Nebenstraßen.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
Der Bahnhof St.Georgen (Schwarzw) ist knapp einen Kilometer vom Museum entfernt. Dieser ist erreichbar mit dem RB RE55, RE 2, RE55 und der S6 des SBB.