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Beschreibung
Das Kirchlein am Ortseingang von Naturns stammt aus dem 7. Jahrhundert und ist eines der berühmtesten Denkmäler in Südtirol. Die einzigartigen Wandmalereien stammen aus dem Frühmittelalter, es handelt sich hier um die ältesten Fresken aus dem gesamten Deutschen Sprachraum.
In der Nähe des Kirchlein ist auch das Prokulus Museum zu finden mit den Schwerpunktmäßigen Epochen Spätantike, Mittelalter und frühe Neuzeit. Herzstück sind die archäologischen Funde aus der Kirche. Die Kirche und das Museum bilden eine Einheit.
Entstehung und Geschichte
Der Erstbau der Kirche erfolgte bereits in den Jahren um 630/650 n. Chr.. Im Spätmittelalter wurde die Kirche St. Prokulus umfassend neu gestaltet und mit einem Turm und einem Tonnengewölbe im Altarraum ausgestattet. 1365 erwirbt das Adelsgeschlecht der Annenberger St. Prokulus und veranlasst eine weitere Neugestaltung der Kirche. Im 17. Jahrhundert als in Naturns die Pest ausbricht, werden die Seuchenopfer neben der Kirche begraben, da sich diese etwas außerhalb des Dorfes befindet. Der Kirchenbau bliebt in dieser Zeit nahezu unverändert. Lediglich die Wandmalereien werden weiß übertüncht. Während der Kirchenrestaurierung um 1912 kommen die frühmittelalterlichen Wandmalereien zum Vorschein.
1985 und 1986 führen Archäologen Grabungen in und um die Kirche durch. Dabei kommen sowohl Gräber aus der Gründerzeit als auch der Seuchenfriedhof des 17. Jahrhunderts zum Vorschein. Die archäologischen Funde sind bis heute das Herzstück des im Jahr 2006 eröffneten Prokulus Museums.
Wissenswertes
- Mit €6 für den Tagespass gehört das Ausflugsziel zu den 15 günstigsten in Italien.
Anfahrt
Aus Richtung Meran kommend fährst du auf der Staatsstraße 38 Richtung Naturns. Nach etwa 10 Kilometern nimmst du am Kreisverkehr die dritte Ausfahrt und fährst weiter bis zum Parkplatz der St. Prokulus Kirche.