TouriSpo Magazin

TouriSpo auf der Expo 2015 in Mailand: Einmal um die Welt

In meinem Beruf habe ich das seltene Glück, meine beiden größten Leidenschaften zu vereinen: das Reisen und das Schreiben. Für eine Woche reinen Strandurlaub konnte man mich schon als Kind nicht begeistern. Damals begnügte ich mich damit, meine Eltern auf der Autofahrt Richtung Süden mit italienischen Vokabeln und Fakten aus dem Reiseführer zu behelligen. Während meines Studiums der... Mehr erfahren
erstellt am 26 May 2015

Noch bis zum 31. Oktober 2015 herrscht in Mailand der Ausnahmezustand. Denn gerade findet hier die Expo statt, die mit einer Ausstellungsfläche von rund 200 Hektar und 145 teilnehmenden Ländern rund 20 Millionen Besucher in die italienische Metropole ziehen soll. Wir haben die Weltausstellung zwei Tage lang besucht und verraten euch, welche Pavillons man unbedingt gesehen haben muss und wo es auf der sogenannten „Foody-Expo“ nun wirklich das beste Essen gibt.

Die eindrucksvollsten Pavillons

Filmvorführungen sind in - nicht nur bei Malaysia
© Daniela Wallner Filmvorführungen sind in - nicht nur bei Malaysia

Das Thema der diesjährigen Weltausstellung lautet „Feeding the planet – Energy for Life“, und so zeigen die Nationen in ihren Pavillons eindrucksvoll, welche Nahrungsmittel bei ihnen produziert und exportiert werden, und was jedes Land dazu beiträgt, um „den Planeten zu ernähren“. Am aufwändigsten haben dieses Motto wohl die Vereinigten Arabischen Emirate umgesetzt. Hier kommen von 4-D-Kino bis Holographie jede Menge technische Spielereien zum Einsatz, um den Besuchern zu demonstrieren, wie aus der einstigen Wüstenstadt Dubai eine pulsierende Metropole geworden ist, in der man Trinkwasser aus dem Meer aufbereitet. Überhaupt scheinen Kinoleinwände auf der Expo 2015 schwer im Trend zu liegen: Auch Kasachstan, Thailand, Malaysia oder Ecuador (um nur ein paar zu nennen) haben Filme im Einsatz, um ihr Land besonders lebendig zu präsentieren.

Deutschland präsentiert sich innovativ
© Daniela Wallner Deutschland präsentiert sich innovativ

Der wohl innovativste Pavillon auf dem Mailänder Messegelände ist aber der deutsche. Während man sich beim Eintritt noch über das Stück Pappe wundert, das man zunächst erhält, wird einem im Inneren ziemlich schnell klar, dass es sich hierbei um etwas ebenso cleveres wie technologisch vollkommen neuartiges handelt. Das „Seedboard“ – so der offizielle Name der Pappfläche – dient dem Besucher als eine Art Tablet-PC. Hält man es über eine der von unten beleuchteten Oberflächen, erscheinen darauf vielfältige, interaktive Informationen über den Anbau und die Produktion von Lebensmitteln in Deutschland. Zum Schluss dient das Seedboard sogar noch als Musikinstrument: Wenn das musikalische Duo zum „bee active“ aufruft, ist Mitmachen angesagt!

Lange Schlangen vorm italienischen Pavillon
© Daniela Wallner Lange Schlangen vorm italienischen Pavillon

Unbedingt besuchen sollte man natürlich auch den Pavillon des Gastgeberlandes Italien. Hier ist „Pavillon“ eigentlich der falsche Ausdruck, denn der Mittelmeerstaat präsentiert sich mit gleich vier großflächigen Bereichen, in denen nicht nur die einzelnen Provinzen vorgestellt werden, sondern wo man auch reichlich italienisches Essen verkosten sowie kulinarische Mitbringsel erwerben kann. Das Herzstück der gesamten Expo ist der Palazzo Italiano, der eigentliche Ausstellungsbereich Italiens. Um in das futuristische Bauwerk hineinzukommen, muss man allerdings mit einer Wartezeit von etwa eineinhalb Stunden rechnen. Hier sollte man natürlich abwägen, ob es das wirklich Wert ist, denn in dieser Zeit könnte man gut auch mehrere Pavillons mit weniger großem Andrang besuchen.

Essen auf der „Foody-Expo“

Spanien präsentiert seine Erzeugnisse, wie beispielsweise Olivenöl
© Daniela Wallner Spanien präsentiert seine Erzeugnisse, wie beispielsweise Olivenöl

Wer gehofft hat, sich auf der „Foody-Expo“ umsonst durch die Köstlichkeiten der einzelnen Länder futtern zu können, den müssen wir leider enttäuschen – kostenlos ist hier nämlich so gut wie gar nichts. Grundsätzlich gibt es aber Kulinarisches für alle Geschmäcker und Geldbeutel. Wer die Mittagspause nur als Mittel zum Zweck sieht kehrt einfach in einem der zahlreichen Fast Food Läden ein. Hier sind keine Hochgenüsse zu erwarten, dafür aber schnelles Essen zu moderaten Preisen. Zudem verkehren auf dem gesamten Expo-Gelände radelnde Eiswägen. Somit ist auch für eine Abkühlung unter der heißen italienischen Sonne bestens gesorgt.

 

Wer sich dagegen auch kulinarisch mit den einzelnen Ländern beschäftigen möchte, dem empfehlen wir, sich eines der Länderrestaurants auszuwählen. Fast jeder Pavillon bietet eine eigene Küche, wobei das Angebot hier von exklusivem Rind aus Urugay (zu saftigen Preisen, dafür aber auf sehr hohem Niveau) bis zu eingeschweißtem Mikrowellen-Essen aus Thailand reicht. Dazwischen gibt es so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Spanien bietet eine Tapas-Bar, die Niederlande eine landestypische Frittenbude und Deutschland hat sogar ein Hofbräuhaus mitgebracht. Auch Mitbringsel für Familie und Freunde kann man in den einzelnen Pavillons erstehen: viele Länder bieten einen eigenen Shop, in dem man Gewürze und andere länderspezifische Produkte kaufen kann.

Die Expo mit Kindern besuchen

Die Maskottchenparade ist das tägliche Highlight für Kinder
© Daniela Wallner Die Maskottchenparade ist das tägliche Highlight für Kinder

Für einen Familienausflug eignet sich ein Besuch der Weltausstellung auf jeden Fall, denn kleinen Besuchern wird hier einiges geboten. Täglich um 11:30 Uhr ziehen die Maskottchen der Expo in einer farbenfrohen Parade durch die Hauptstraße. Auch der Besuch der Länderpavillons stellt mit Kindern kein Problem dar, denn gerade diese dürften von den riesigen Filmleinwänden und interaktiven Elementen begeistert sein. Ein absolutes Highlight für Kids ist der brasilianische Pavillon. Hier bewegt man sich auf einem riesigen Netz nach oben – ein echter Balance-Akt für Abenteuerlustige.

Im brasilianischen Pavillon ist Trittsicherheit gefragt
© Daniela Wallner Im brasilianischen Pavillon ist Trittsicherheit gefragt

Man sollte darauf achten, die Kleinen nicht zu überfordern, denn ein Tag auf der Expo ist lang und das Messegelände riesig. Wer nur einen Tag Zeit hat, sollte sich schon vorher überlegen, welche Pavillons besichtigt werden sollen, damit der Besuch sich nicht in die späten Abendstunden zieht und zu anstrengend wird. An besonders beliebten Pavillons wie Italien oder den Vereinigen Arabischen Emiraten muss mit langen Wartezeiten gerechnet werden. In der Schlange stehende Eltern können größere Kids währenddessen losschicken, um eine Runde Eis zu besorgen. Ansonsten sollte man sich vorher Beschäftigungsmöglichkeiten überlegen.

 

Kleine (und auch große) Kinder werden von den süßen Leckereien auf der Expo begeistert sein. Schon kurz nach dem Haupteingang lockt der Algida-Pavillon (italienischer Markenname der deutschen Langnese) mit leckerem Eis. Zu den süßen Expo-Highlights zählen außerdem die Nutella Bar sowie der Baci Store, in denen es die nussig-schokoladigen Süßigkeiten der beiden italienischen Hersteller in allen Variationen zu Probieren gibt.

Nützliche Hinweise für den Expo-Besuch

Vom Mailänder Dom aus kommt man in etwa 20 Minuten zur Expo
© Daniela Wallner Vom Mailänder Dom aus kommt man in etwa 20 Minuten zur Expo

Das Expo-Gelände befindet sich in Rho, einem Vorort von Mailand. Am einfachsten erreicht man es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Vom Flughafen Malpensa sowie vom Mailänder Hauptbahnhof aus verkehren Züge zur Expo. Wer einen längeren Aufenthalt in Mailand plant und in einem der Stadthotels übernachtet, erreicht das Messegelände auch bequem mit der rot markierten U-Bahn-Linie M1 (Endstation Rho Fiera), die auch am berühmten Domplatz (Station Duomo) hält.

 

Wer schon im Voraus plant, die Expo zu besuchen, sollte online Tickets für einen festen Tag buchen. Zum einen sind diese günstiger als die Tickets mit frei wählbaren Besuchstagen, zum anderen muss man sich bei der Onlinebuchung nicht morgens noch extra am Ticketschalter anstellen. Ohnehin sollte man am Besuchstag (die Expo öffnet um 10 Uhr) früh genug vorm Eingang stehen, denn die aufwändigen Sicherheitskontrollen, die sich ähnlich wie am Flughafen gestalten, bedingen längere Wartezeiten am Einlass.

 

Einmal drin, lässt man sich von einem der Expo-Volunteers am besten gleich einen Übersichtsplan geben, um nicht den Überblick über das Gelände zu verlieren. Wir haben es innerhalb unserer beiden Besuchstage nicht geschafft, alle Pavillons zu besuchen. Am besten überlegt man sich also schon vorher, was man unbedingt gesehen haben möchte, da die Warteschlangen vor den Pavillons, wie bereits erwähnt, recht lang sein können. Bequemes Schuhwerk ist in diesem Zusammenhang auch nicht zu vernachlässigen.

 

Noch ein Tipp für alle, deren Akkulaufzeit unter dem großzügigen Gebrauch der Smartphone-Kamera leidet: Bei der Filiale der bekannten Fast-Food-Kette mit dem großen „M“, die sich auf dem Expo-Gelände befindet, gibt es eine Handy-Ladestation.

Video

Expo Milano 2015. Your journey around... | 01:01
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