Bei einem Besuch im Museum denkst du an verstaubte Gemälde und gähnende Langeweile? Dann hast du definitiv noch keines von dieser Liste besucht. Prostituierte, Pornos, Sexmaschinen oder antike Vibratoren – wer jetzt schon rot wird, der sollte besser nicht weiterlesen, denn hier kommen die auf- und erregendsten Museen der Welt.
Museum of Sex in New York
Mitten auf der berühmten Fifth Avenue in Manhattan befindet sich ein Museum, das nicht umsonst folgenden Hinweis am Eingang angebracht hat: „Please do not touch, lick, stroke or mount the exhibits.“ – Nur für den Fall, dass der ein oder andere Besucher auf blöde Ideen kommt.
Über 15.000 Ausstellungsstücke, darunter unter anderem auch japanische Shunga-Drucke, Vintage-Kondome, Vibratoren oder Männermagazine, befinden sich im Museum of Sex in New York. Entgegen dem eingangs angebrachten Hinweis gibt es hier übrigens auch Ausstellungsstücke, die ausdrücklich zum Befühlen gedacht sind. Spannend sind häufig auch die Sonderausstellungen, beispielsweise zu Hardcore-Pornographie, Burlesque Art oder Sexmaschinen.
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Amsterdam: Hotspot für Erotik-Touristen
Nirgendwo ist die Dichte an sinnlichen Sehenswürdigkeiten so hoch wie in Amsterdam. Hier kannst du gleich drei erotische Museen ansteuern. Das Erotikmuseum befindet sich in einem alten Lagerhaus mitten im Amsterdamer Rotlichtviertel und hat dieses auch zum Thema. Neben erotischen Fotografien oder den Prostituierten der berühmten Casa Rosso Live Show sind hier beispielsweise auch „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ künstlerisch verewigt – allerdings nicht unbedingt in der jugendfreien Variante.
Das Sexmuseum Venustempel am Damrak ist das älteste Sexmuseum weltweit und zeigt Erotik und Sinnlichkeit aus verschiedenen Perspektiven und im jeweiligen historischen Kontext. Das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert beherbergt ein aufregendes Labyrinth aus Räumen und Korridoren, die für die Besucher die ein oder andere Überraschung bereit halten.
Das Red Light Secrets – Museum of Prostitution ist weltweit das einzige Museum, das sich der Prostitution widmet. Es befindet sich im Gebäude eines ehemaligen Bordells, wo du einen realistischen Blick auf den Alltag der Sexarbeiterinnen werfen kannst. Du wolltest schon immer wissen, wie es sich anfühlt, leicht bekleidet auf einem Barhocker zu sitzen und auf den nächsten „Kunden“ zu warten? Wer Eindrücke erhalten möchte, die man sonst nur in einem echten Bordell bekommt, ist hier genau richtig.
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Erotic Heritage Museum in Las Vegas
Das größte Erotikmuseum der Welt befindet sich – was für eine Überraschung – in Las Vegas. Das Museum versteht sich als Erbe der amerikanischen sexuellen Revolution und will seinen Besuchern vermitteln, dass sexuelles Vergnügen und dessen Darstellung völlig natürliche Aspekte der menschlichen Erfahrung sind. Thematisch hat das Erotic Heritage Museum einiges zu bieten, beispielsweise eine Sammlung von Artikeln über die Sex-Skandale Prominenter sowie über Lehrer-Schüler-Verhältnisse, die Geschichte der Peep-Show oder „Sex im Weltraum“.
Die Entstehung des Museums geht überraschenderweise auf eine Partnerschaft zwischen dem Pfarrer Ted McIlvenna und dem Pornographen Harry Mohney zurück. Sie wollten einen Ausstellungsraum für erotische Artefakte ohne negative Tabuisierung schaffen.
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Erotikmuseum in Barcelona
In einem unscheinbaren alten Haus auf der Rambla, einer der bekanntesten historischen Straßen der Stadt, befindet sich das Erotikmuseum von Barcelona. Passenderweise hat das Gebäude die Hausnummer 69, ein Umstand, den sich das Museum in Form großflächiger Plakate mit der doppeldeutigen Zahl gerne zu Nutze macht. Du erkennst das Museum häufig auch daran, dass Marylin Monroe vom Balkon winkt, mit der du übrigens auch eine Führung buchen kannst.
Das Erotikmuseum umfasst über 800 Ausstellungsstücke, darunter Kunstwerke, Skulpturen oder Erfindungen. Thematisch reicht die Vielfalt von frühen Zivilisationen über das Kama Sutra und die private Video-Kollektion von König Alfonso XIII bis hin zu Fetisch und SM. Der „Höhepunkt“ ist der sogenannte Raum der Rekorde – was es dort zu sehen gibt überlassen wir an der Stelle deiner Fantasie.
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Isländisches Phallusmuseum in Reykjavík
Ja, richtig gelesen, es gibt ein Museum für Penisse. Wo? In der isländischen Hauptstadt Reykjavík. Hier sind über 200 Körperteile von nahezu allen Meeres- und Landsäugern Islands ausgestellt, darunter das beste Stück verschiedener Wal-Arten, Bären, Robben, Walrossen und vielen anderen Tieren. Seit 2011 gibt es im Isländischen Phallusmuseum auch ein menschliches Exemplar zu bestaunen.
Übrigens wurde 2014 als Gegenstück zum Penismuseum das internationale virtuelle Vaginamuseum gegründet. In der virtuellen Galerie bekommst du, wie der Name schon vermuten lässt, interessante Hintergrundinformationen über das weibliche Geschlecht. Ziel des Museums ist es laut Gründerin Kerstin Rajnar, den Begriff Vagina positiver zu besetzen als dies beispielsweise in der Pornografie oder allgemeinen Umgangssprache der Fall ist.
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Good Vibrations Antique Vibrator Museum in San Francisco
Auch wer durchaus erfahren im Umgang mit Sex Toys ist, muss bei den ältesten Ausstellungsstücken des Good Vibrations Antique Vibrator Museums in San Francisco erstmal überlegen, wie genau die historischen Frauenbeglücker zum Einsatz kommen. Der erste Vibrator wurde 1869 von einem amerikanischen Arzt entwickelt und sollte Frauen von der Hysterie heilen (für seine Zeit ein durchaus logischer Schluss, wenn man den anschließenden Aspekt der Tiefenentspannung bedenkt).
Wie das für Museen so üblich ist, hat das Good Vibrations Antique Vibrator Museum auch einen hauseigenen Museumsshop. Dort gibt es dann hochmoderne Varianten der Exponate in sämtlichen Ausführungen.
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Sexmaschinenmuseum in Prag
Wem Vibratoren alleine zu eintönig sind, der sollte sich auf den Weg ins Sexmaschinenmuseum nach Prag machen. Hier gibt es vom drehenden Andreas-Kreuz über Stimulationsgeräte mit oder ohne Strom bis hin zu Keuschheitsgürteln so ziemlich alles, was man sich nur vorstellen kann.
Direkt im Erdgeschoss befindet sich zudem ein kleines Kino, das expliziten Content aus der Frühzeit des Pornofilms zeigt. Zugegebenermaßen sorgen die Schwarz-Weiß-Aufnahmen heute allerdings eher für Lacher als erotische Stimmung. Nichtsdestotrotz ist der Besuch des Sexmaschinenmuseums von Prag aber definitiv nichts für Verklemmte.
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World Erotic Art Museum in Miami
Das World Erotic Art Museum in Miami ist das einzige Museum in den USA, das sich ausschließlich der erotischen Kunst verschrieben hat. Daher zählt das WEAM auch zu den weltweit renommiertesten Museen dieser Art. Die Sammlung umfasst aktuell über 4.000 internationale Werke, angefangen von 300 vor Christus bis zu zeitgenössischen Exponaten. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich unter anderem auch Werke von Picasso sowie Kuriositäten wie der Phallus aus Stanley Kubricks Clockwork Orange.
Sammlerin Naomi Wilzig hatte übrigens bei der Gründung des Museums 2005 mit großen Vorbehalten in Miami, sowohl seitens der Bürger als auch der verantwortlichen Politik, zu kämpfen. Mittlerweile ist das Museum jedoch aus der Kunstszene der Stadt nicht mehr wegzudenken.
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Museum für Mythologie und Erotik in Brüssel
Im Museum für Mythologie und Erotik in Brüssel erwartet dich die Geschichte der erotischen Kunst von der Antike bis heute. Die Sammlung gilt als eine der umfangreichsten in Europa und beherbergt seltene Gemälde, Antiquitäten, Skulpturen, Grafiken und diverse Kuriositäten aus verschiedenen Kulturräumen.
Was Erotik und Mythologie eigentlich miteinander zutun haben? Dass es für das sinnliche Verlangen einen geeigneten Begriff gibt, verdanken wir den Griechen, genauer gesagt dem griechischen Gott Eros, Sohn der Liebesgöttin Aphrodite. Er steht in der antiken Mythologie für das „Verlangen“ und diente der Erotik damit als passender Namensgeber.
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Erotikaland in Brasilien: Der Freizeitpark für Erwachsene
Du bist eher der Freizeitpark-Fan als der Museumsgänger? Bitteschön, auch dafür haben wir den richtigen Tipp: In Brasilien soll noch in diesem Jahr das Erotikaland eröffnen, der erste Freizeitpark für Erwachsene. In Piracicaba, etwa zwei Autostunden von Sao Paulo entfernt, kannst du dann bald auf einer genitalienförmigen Achterbahn fahren, in den FKK-Pool hüpfen oder dir einen Film im 7D-Kino (natürlich mit vibrierenden Sitzen) zu Gemüte führen – und nein, nichts davon ist ein Scherz.
Sex ist laut Aussage der Initiatoren im Park allerdings nicht erlaubt – wie praktisch, dass direkt nebenan auch gleich ein Motel gebaut wird. Außerdem verfolge das Erotikaland auch nicht das Ziel, ein Ort des uneingeschränkten Sündenpfuhls zu sein. Viel mehr wolle man neue Jobs schaffen, ein Bewusstsein für geschützten Geschlechtsverkehr fördern und den Besuchern etwas über die Geschichte der Sexualität vermitteln. Wie auch immer, wer sich hier rein wagt, sollte definitiv nicht prüde sein.