Der Bayerische Wald zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen in ganz Deutschland. Das kommt nicht von ungefähr, denn das Mittelgebirge an der Grenze zu Tschechien verfügt über ein gut ausgebautes Wanderwegenetz und zahlreiche sehenswerte Ausflugsziele für die ganze Familie. Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der älteste seiner Art in der gesamten Bundesrepublik und Vorbild vieler anderer Nationalparks.
Zu Fuß die Gipfel stürmen
Eine einfache aber aussichtsreiche Wanderung ist die rund 13 Kilometer lange Tour über den Dreisessel und das „Steinerne Meer“. Auf den drei großen Felsen auf dem Dreisesselgipfel sollen sich einer Sage nach drei Prinzen getroffen haben, die das Land unter sich aufteilten, wodurch Bayern, Böhmen und Österreich entstanden. Nachdem der Gipfelstürmung kommt man am Dreiländereck vorbei, dem Punkt, an dem sich die Grenzen von Deutschland, Österreich und Tschechien treffen. Anschließend durchquert man das Steinerne Meer, eine große Ansammlung von Felsblöcken, die während der Eiszeit entstanden sind.
Von mittlerer Schwierigkeit ist die Wanderung vom Zwieseler Waldhaus auf den Großen Falkenstein. Die Tour führt über die Steinbachfälle, in denen im Frühjahr das Schmelzwasser in teils meterhohen Kaskaden gen Boden fällt, auf den Falkensteingipfel, von wo aus man einen einmaligen Blick auf den Großen und Kleinen Arber genießt. Danach kommt man noch an den beeindruckenden Wasserfällen am Höllbachspreng vorbei.
Der höchste Gipfel des Bayerwaldes, der Arber, lässt sich beispielsweise auf einer Rundtour über die Rißlochfälle erkunden. Die 15 Meter hohen Wasserfälle erreicht man zunächst von Bodenmais aus. Danach geht es über den Arberschachten und die Bodenmaiser Mulde, die einen einmaligen Weitblick über das Umland bietet, zum Arbergipfel. Von hier aus kann man bei passendem Wetter bis zu den Alpen sehen.
Natur und Kultur im Bayerischen Wald
Ein absolutes Besucherhighlight ist der Baumwipfelpfad in Neuschönau. Dieser verläuft auf einer Höhe von bis zu 25 Metern über den Baumwipfeln des Nationalparks. Entlang des 1,3 Kilometer langen Pfades befinden sich mehrere Erlebnisstationen, die mit Wackelbrücken und Balancierbalken vor allem Kinder erfreuen. Höhepunkt des Baumwipfelpfades ist der 44 Meter hohe Baumturm in Form eines Eis. Hat man diesen erklommern, wird man mit einer einmaligen Aussicht über den Bayerischen Wald belohnt.
Wer sich für das frühere Leben der Bayerwaldbewohner interessiert, der sollte einen Ausflug ins Museumsdorf Bayerischer Wald in Tittling machen. Hier wurden alte Bauernhöfe, Schulen, Kapellen und andere Gebäude aus dem 17. bis 19. Jahrhundert wiederaufgebaut. In den naturgetreuen Bauwerken sind landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge, Möbel und Hausrat, aber unter anderem auch religiöse Volkskunst oder Spielsachen ausgestellt. Zudem leben im Museumsdorf diverse Nutztiere wie Gänse oder Hühner, die sich vor allem bei den kleinen Besuchern großer Beliebtheit erfreuen.
Zu den beliebtesten Ausflugszielen im Bayerischen Wald zählt auch der Silberberg in Bodenmais. Hier gibt es zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie, wie beispielsweise die Sommerrodelbahn oder das historische Besucherbergwerk. Auf einer Führung durch das Bergwerk erkundet man den 600 Meter langen Barbarastollen. Dazu bekommt man Informationen über die Geschichte des Bergbaus, die Arbeitsbedingungen sowie das Leben der Bergwerksarbeiter.